Kranke Britta Steffen sagt Schwimm-Wettkampf ab

Hamburg (dpa) · Das Schwimm-Jahr 2010 steht für Doppel- Olympiasiegerin Britta Steffen weiter unter keinem guten Stern. Die 26-jährige Berlinerin wird wegen Krankheit und Trainingsrückstands beim hochkarätig besetzten internationalen Meeting am Wochenende in Monte Carlo fehlen.

„Sie ist gesundheitlich angeschlagen“, sagte Bundestrainer Dirk Lange. Seit Monaten konnte die Doppel-Weltmeisterin unter anderem wegen Nasennebenhöhlen- und Schulterproblemen nicht optimal trainieren. In einem Gespräch mit Ärzten und Trainern in Potsdam soll Steffens' weitere Saisonplanung thematisiert werden. Seit der WM im Juli 2009 hat die Doppel-Weltmeisterin keinen wichtigen Wettkampf mehr bestritten.

Bis zur deutschen Meisterschaft vom 29. Juni bis 4. Juli in Berlin, der Qualifikation für die Europameisterschaft (4. bis 15. August) in Budapest, läuft Steffen nun die Zeit davon. Allerdings dürfte der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) seine beste Athletin auch ohne Normzeit nach Ungarn mitnehmen, wo 2006 mit vier EM-Titeln ihr Stern aufging - wenn Steffen denn rechtzeitig fit wird. Wegen Trainingsrückstands hatte sie bereits die Kurzbahn-EM vergangenen Dezember abgesagt.

Unterstützung erhielt Britta Steffen im Trainingslager auf Teneriffa von ihrem Freund Paul Biedermann. Der Doppel-Weltmeister verkürzte sein Höhen-Trainingscamp in der spanischen Sierra Nevada um fünf Tage und absolvierte seine Einheiten, darunter auch die Intensitätstests, anderthalb Wochen auf der Kanaren-Insel. „Wenn man das Wetter in Deutschland so sieht, hat er alles richtig gemacht“, meinte sein Trainer Frank Embacher. Zuvor hatte die „Bild“ über Biedermanns verkürztes Trainingslager und seine Reise zu Steffen berichtet.

Der Doppel-Weltmeister wollte sich dazu nicht äußern. „Ich bitte da um Verständnis. Schwerpunkt liegt in dieser Woche auf dem Wettkampf in Monte Carlo“, sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Embacher, der mit seinem Schützling einen vertrauensvollen, aber manchmal auch kontroversen Umgang pflegt, nahm Biedermanns Entscheidung mit gemischten Gefühlen zur Kenntnis.

„Ich bin immer beruhigter, wenn ich meine Sportler bei den Tests sehe, da ich dann besser reagieren und agieren kann. Nackte Zahlen und Werte bergen zu viele Gefahr, dass sich Fehler einschleichen“, sagte der Trainer aus Halle/Saale, und fügte hinzu: „Aber er ist alt genug, um sich diese Tage selber zu quälen.“

Gelegenheit dazu hat Biedermann in dieser Woche in Potsdam, wo viele deutsche Spitzenschwimmer zusammen trainieren. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr, in dem sich Biedermann in der Sierra Nevada eine Oberschenkelverletzung zuzog, ist der „Sportler des Jahres“ diesmal fit vor seinem Härtetest in Monte Carlo.

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