Lange Gesichter bei Ringerinnen: Frühes WM-Aus

Istanbul (dpa) · Enttäuschung pur im deutschen Ringer-Lager: Die mit Vorschusslorbeeren in die Weltmeisterschaftskämpfe gestarteten Yvonne Englich aus Frankfurt/Oder und Nicole Hauptmann aus Leipzig mussten über schnelle Niederlagen und damit über ein frühes Aus quittieren.

Wieder wurde es nichts mit den angestrebten vorderen Platzierungen und weiteren Olympia-Tickets. Gute Lose, schlechte Kämpfe - im deutschen Lager sah man ausschließlich konsternierte Gesichter. „Die beiden Ringerinnen sind auch mit einem klaren Kampfkonzept auf die Matte gegangen, nur umgesetzt haben sie es nicht“, sagte Bundestrainer Jörg Helmdach verärgert über das desaströse Abschneiden der beiden DRB-Starterinnen. Englich bezwang zwar in ihrem Auftaktkampf der 63-Kilogramm-Kategorie die Italienerin Maria Diana in 2:1 Runden (1:0, 0:1, 2:1). Doch schon da fand die erfahrene Athletin kaum ein technisches Mittel und musste alle Register ziehen, um den Kampf noch zu ihren Gunsten zu entscheiden.

Im Achtelfinale traf Englich auf die Nordkoreanerin Ran Mi Kim, unterlag ihr mit schwachen 0:2 Runden (0:1 und 2:5). „Yvonne war völlig daneben, hat das Kampfkonzept nicht eingehalten, geschweige denn umgesetzt und am Ende klar verloren“, schimpfte Helmdach und erwägt nun personelle Konsequenzen. Doch ehe Entscheidungen fallen, will er die Kämpfe genau analysieren. Mit Aline Focken (Krefeld) und Maria Selmaier (Jena) rücken zwei junge Kämpferinnen aus dem Juniorenbereich in diesem Limit nach.

Nicole Hauptmann musste in ihrem ersten Kampf der Gewichtsklasse bis 55 Kilogramm eine Schulterniederlage gegen Katarzyna Krawczyk (Polen) hinnehmen. Die Leipzigerin gewann die erste Runde, doch dann brach sie völlig ein, gab den zweiten Durchgang mit 0:6 vorzeitig ab und wurde in Runde drei von der Polin geschultert. „Das war ein Blackout. Hier ist der Faden gerissen, und Nicole ist regelrecht abgestürzt“, meinte der Bundestrainer enttäuscht.

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