1001 Läufer rund um den Dom

Lauf-Neulinge und alte Hasen: 1001 Teilnehmer sind beim 25-Stunden-Lauf der Bolivien-Partnerschaft des Bistums Trier an den Start gegangen. Manche nur für eine Runde, manche für einen Marathon und mehr.

 Geschafft! Die Mädchen des Angela-Merici-Gymnasiums sind beim 25-Stunden-Lauf im Ziel angekommen. TV-Foto: Daniel John

Geschafft! Die Mädchen des Angela-Merici-Gymnasiums sind beim 25-Stunden-Lauf im Ziel angekommen. TV-Foto: Daniel John

Trier. Einen Marathon ist Winfried Olk noch nie gelaufen. Seine Strecke sind eigentlich die 10 000 Meter. Als der Mann mit der Startnummer 19 aber am Samstagnachmittag zum Abschluss des 25-Stunden-Laufs ins Ziel kommt, da hat er - aufgeteilt in vier Etappen - den Trierer Dom insgesamt 76 Mal umrundet und somit fast 70 Kilometer zurückgelegt - rund 29 Kilometer mehr als die Marathon-Distanz. "Es hat sich einfach so ergeben", meint er lapidar. Wenn Olk aber doch einmal Pause machen musste, dann war über die vollen 25 Stunden immer einer seiner Kameraden vom Verein Trierer Silvesterlauf unterwegs. Vier weitere von ihnen absolvierten ebenfalls mehr als die Marathon-Distanz.

Organisatorin von der Resonanz überwältigt



Beim Benefizlauf zum 50. Jubiläum der Bolivien-Partnerschaft des Bistums Trier ging es allerdings nicht in erster Linie um sportliche Höchstleistungen. Jeder konnte, jeder sollte sich gegen eine Spende als Startgeld auf die 918 Meter lange Strecke begeben und sei es nur für eine Runde.

Kurz vor Schluss dann Jubel bei der Startnummernausgabe: Die 1000er-Marke war gefallen. Mit Nummer 1001 ging als Letzter der 82-jährige Weihbischof Alfred Kleinermeilert an den Start und wanderte zwei Runden mit. Die Nummer 1 hatte sich tags zuvor Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani ans T-Shirt geheftet. Von der "Pole Position" aus schaffte sie es auf das Titelfoto der TV-Stadtausgabe am Wochenende.

Der gesamte Erlös der Veranstaltung geht an Hilfsprojekte in Bolivien, mit denen vor allem Kinder und Jugendliche unterstützt werden. Wie hoch die Spendensumme insgesamt ist, muss erst noch ausgezählt werden. Eine erste Bilanz gibt es aber schon vom Kleidermarkt, der parallel zum Lauf auf dem Domfreihof stattfand. Gebrauchte Textilien für mehr als 5000 Euro fanden dort ihre Käufer, während die Gruppe "Sin Fronteras" mit bolivianischer Musik für die passende Stimmung sorgte.

"Ganz überwältigt" von der Resonanz zeigt sich Dekanatsreferentin Katja Bruch. Mit so vielen Teilnehmern hatte die Organisatorin nicht gerechnet. Von Vereinen, Betrieben und Schulen begaben sich ganze Gruppen von Läufern auf den Weg. "Das ist cool, da machen wir mit", sagte sich etwa Lisa Guderjahn, Schülerin des Trierer Angela-Merici-Gymnasiums (AMG).

Gleich ein ganzes Dutzend Schulfreundinnen hat sie mitgebracht. Freudestrahlend, als hätten sie gerade eine Goldmedaille gewonnen, holen sich die Mädchen im Ziel ihre Urkunden ab. Ob sie denn sonst auch laufen gehen? "Nein, gar nicht, aber für einen guten Zweck sehr gerne!"

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