Medaillen-Feier ist nur aufgeschoben

Der Trierer Marc Kowalinski freute sich bei den Deutschen Hallenmeisterschaften über seine vierte DM-Medaille in einem Einzelwettbewerb. Kerstin Marxen aus Manderscheid belegte über 800 Meter den fünften Platz.

Karlsruhe. (teu) Der "blanke Wahnsinn", wie Marc Kowalinski das 3000-Meter-Rennen von Karlsruhe nannte, endete ausnahmsweise nicht in der großen Feier. Er hätte auf die Bronzemedaille zwar gerne ausgelassen angestoßen, gab der Läufer vom Post-SV Telekom Trier (PST) zu, aber am Samstagabend mussten ein Bier und ein leckeres Essen reichen. Denn bereits am kommenden Samstag stehen mit den Crosslauf-Meisterschaften in Stockach am Bodensee schon die nächsten nationalen Titelkämpfe auf dem Programm. "Da haben wir ja noch einiges vor", sagt Kowalinski vielversprechend.

Vor einem Jahr, als Kowalinski bei der Hallen-DM ebenfalls die Bronzemedaille gewann, zog sich der 31-Jährige beim Skilanglauf eine Knieverletzung zu. Die großen Pläne für die weitere Saison waren Makulatur. Daraus hat "Kowa" gelernt: Die Langlaufski blieben im Keller. "Seit einem halben Jahr habe ich mit meinem Trainer Klaus Klaeren auf diese Hallen-DM hin trainiert", erzählt er. Alles war auf die rund acht Minuten ausgerichtet. Kowalinski ließ sich auch nicht verunsichern, als er drei Wochen vor den deutschen Meisterschaften bei einem 3000-Meter-Rennen in Luxemburg auf dem letzten Drittel einbrach. "Ich kann Richtung acht Minuten laufen", sagte er stets selbstbewusst, aber nie überheblich. Seinen Worten ließ Kowalinski in der Karlsruher Europahalle Taten folgen. Um die Bronzemedaille zu gewinnen, lief er in 8:04,04 Minuten bis auf 76 Hundertstelsekunden an seine Bestzeit heran. Hinter den Zahlen steckt noch mehr, verdeutlicht Volkhart Rosch: "Das war eine taktische Meisterleistung von Kowa", sagt der PST-Leichtathletik-Abteilungsleiter. Bis auf Carsten Schlangen (Berlin/Sieger in 8:01,18), Christoph Lohse (TV Wattenscheid/Vizemeister in 8:01,22) und Kowalinski waren alle Läufer bei den von Arne Gabius (Tübingen) initiierten Tempowechseln über ihre Verhältnisse gelaufen. Kowalinskis stures Festhalten am gleichmäßigen Tempo zahlte sich letztlich aus.

Nah ran an eine Medaille lief über 800 Meter Kowalinskis ehemalige Vereinskameradin bei der LG Vulkaneifel, Kerstin Marxen. Die 25-Jährige, die seit Jahresbeginn für Tübingen startet, musste sich in 2:07,20 Minuten nur Jana Hartmann (Dortmund/2:05,95), Fabienne Kohlmann (Karlstadt/2:06,38), Claudia Hoffmann (Potsdam/2:06,55) und Annett Horna (Leverkusen/2:06,74) geschlagen geben. "Man will immer besser sein, aber es war gut. Ich denke, ich habe das Beste rausgeholt", freute sich die aus Manderscheid stammende Läuferin.

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