Spargelessen bei den Meistern

Es war ein Überraschungscoup: Der 21-jährige Steffen Plein vom PSV Wengerohr ist zusammen mit Stefan Bojanowski und Jörg Gehlsdorf über 3 x 1000 Meter deutscher Hochschulmeister.

 Steffen Plein vom PSV Wengerohr gewinnt mit einer Studentenstaffel den deutschen Hochschul-Meistertitel über 3 x 1000 Meter. TV-Foto: Holger Teusch

Steffen Plein vom PSV Wengerohr gewinnt mit einer Studentenstaffel den deutschen Hochschul-Meistertitel über 3 x 1000 Meter. TV-Foto: Holger Teusch

Wittlich/Friedberg. "Wenn schon, dann richtig", sagt Steffen Plein. Halbe Sachen gibt es bei dem 21-Jährigen nicht - weder im Sport noch in der Küche. "Wir haben gerade zusammen gekocht: Spargel mit Schnitzel und Nudeln", berichtet Plein. Das ist nicht gerade das typische Studentengericht, das sich der Wittlicher im Studentenwohnheim in Remagen gemeinsam mit Stefan Bojanowski zubereitet hat.

Pleins Staffelkamerad hat nur zwei Türen neben ihm seine "Bude". Eine ideale Konstellation, um sich neben dem Sportmanagement-Studium auch selbst noch sportlich zu betätigen. Die Kooperation von Plein, der das Startrecht für den PSV Wengerohr besitzt, Bojanowski (LG Rhein-Wied) und Jörg Gehlsdorf (LG Lahn-Aar-Esterau) brachte bei den deutschen Hochschulmeisterschaften ihren ersten Erfolg. Im hessischen Friedberg siegte das Trio über 3 x 1000 Meter in 7:44,43 Minuten vor der Staffel aus Dresden (7:52,77) und Tübingen (7:56,69).

"Eine Mannschaft war mit 7:35 gemeldet", erzählt Plein. Etwas unsicher sei man schon gewesen, ob man die bezwingen konnte. Trotzdem, der Titel war das Ziel. Wie gesagt: keine halben Sachen!

Für Plein ist es der größte Erfolg in seiner Sportler-Karriere. Den stellt der Wittlicher, der bereits mit fünf Jahren beim Wittlicher TV mit der Leichtathletik begann und als Elfjähriger mit seiner damaligen Trainerin Stefanie Schnitzius zum PSV Wengerohr wechselte, allerdings auf eine Stufe mit dem Gewinn der westdeutschen Schülermeisterschaft vor sechs Jahren. "Die westdeutsche Meisterschaft kam damals unerwarteter", sagt er. Mit dem M15-Kreisrekord von 2:38,58 Minuten gewann Plein 2004 über 1000 Meter den höchsten nationalen Titel in einer Einzeldisziplin in dieser Altersklasse.

Danach lief es bei ihm aber nicht wie erhofft. Zwar nahm er viermal an deutschen Nachwuchsmeisterschaften teil. "Irgendwann ging es aber nicht mehr weiter", erzählt Plein. Bei einer deutschen Jugendmeisterschaft stieg er sogar im 1500-Meter-Rennen aus. "Ich hätte die Spikes fast an den Nagel gehangen", erinnert sich Plein.

Doch seine PSV-Vereinskameraden Tobias Geiter und Martin Siebenborn machten den Vorschlag, noch einmal für eine 3 x 1000-Meter-Staffel zu trainieren. Diese kam letztendlich nicht zustande. "Aber ich hatte auf einmal Lust, wieder richtig zu trainieren", sagt Plein. Den Lohn für achtmaliges Training pro Woche hat er nun erhalten.

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