Von der Laufstrecke in den Weinberg

Über 200 Kilometer die Mosel entlang von Koblenz nach Trier führt am 9. und 10. Juli der vom Laufportal des Trierischen Volksfreunds (www.volksfreund.de/laufen) unterstützte Hospizlauf. Erstmals gibt es einen extra gekelterten Hospizwein.

Trier. (teu) Michael Scholtes erinnert sich an seinen ersten Hospizlauf vor drei Jahren: "Ich habe samstags morgens um 6.30 Uhr im Schlafanzug hier auf der Straße gestanden und auf die Läufer gewartet", erzählt der Winzer aus Trittenheim. Die Begeisterung war geweckt: Von da an war Scholtes immer mit dabei beim Benefizlauf zugunsten des Trie rer Hospizhauses und ein vielgefragter Mann. Der Winzer stellt nämlich seinen Kleinbus zur Verfügung, um Verpflegung und Menschen zu transportieren. Denn wer läuft schon ohne Pause 200 Kilometer am Stück? Die meisten Hospizlauf-Teilnehmer begleiten den Tross für fünf, zehn, manche auch für 20 und mehr Kilometer.

Im vorigen Jahr schlug "Hospizlauf-Spediteur" Scholtes vor: "Alle, die hier mit mir im Auto sitzen, gehen im Herbst auch mit mir Trauben lesen." Der Trierer Kazim Yetmez, Winfried Plein aus Hillesheim, Bernd Mateblowski aus Salmrohr und Arnold Barzen aus Esch willigten ein. Im Oktober traf sich das Quintett zur Hospizwein-Ernte. Denn dass der eingebrachte Most ebenfalls dem guten Zweck dienen sollte, war klar. Der Erlös der ersten 100 verkauften Flaschen kommt komplett dem Trierer Hospiz-Haus zugute (Preis: 5 Euro).

Bei den restlichen Flaschen will Scholtes einen Euro spenden. "Es war ein schöner Tag im Weinberg, und wir haben geschafft wie die Tiere", erzählt Barzen. Zusammen mit dem Hospizlauf-Pionier aus Esch, der schon bei der Premiere 2004 dabei war, Mateblowski und seiner Frau Gaby Scholtes-Hammes sitzt Michael Scholtes in der Laube seines Weinguts, nur wenige Schritte von der Stelle entfernt, wo er drei Jahre zuvor im Schlafanzug die Läufer erwartete, und probiert den Hospizwein. Kazim Yetmez und Winfried Plein haben an diesem Freitagabend keine Zeit. Das einhellige Urteil über den Mosel-Riesling classic: hervorragend. Das hat laut Arnold Barzen einen Grund: "Wir haben lange gewartet mit der Lese, bis alle fünf Leute Zeit hatten."

Den Hospizlaufwein gibt es bei Michael Scholtes (Telefon 06507/2716, E-Mail: weingutm.scholtes@t-online.de) und am 9. und 10. Juli beim Hospizlauf ( www.hospiz-lauf.de).

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