Maurer und Waschburger schwimmen zu EM-Silber

Piombino (dpa) · Andreas Waschburger schwamm zu seiner ersten internationalen Medaille, Angela Maurer trotzte den hohen Wellen, aber Thomas Lurz schob vor Elba einfach nur Frust.

Trotz zwei Silbermedaillen konnten sich zum Auftakt der Europameisterschaften in Piombino nicht alle deutschen Freiwasserschwimmer freuen. Rekord-Weltmeister Lurz kam vor der italienischen Mittelmeerküste mit den schweren Bedingungen nicht zurecht und wurde über die Olympia-Distanz von 10 Kilometern nur Zehnter.

„Das war das schwerste Rennen, das ich je geschwommen bin - und zugleich ist es auch das mit dem schlechtesten Ergebnis aller Zeiten für mich“, sagte der Olympia-Zweite aus Würzburg zerknirscht. „Das hatte mit Schwimmen nichts mehr zu tun“, fügte der Titelverteidiger und zehnfache Weltmeister hinzu. Bei der EM war nun die Luft raus. „Der Körper verlangt nach einer Pause“, meinte sein Bruder und Trainer Stefan Lurz, der zudem Andreas Waschburger lobte. „Ich hoffe, dass ihm die Medaille nun weiteren Auftrieb geben wird.“

Der Saarbrücker griff auf den letzten Metern sogar noch den führenden Kiril Abrossimow aus Russland an, der sich nach 1:57:46,8 Stunden und einem Vorsprung von 1,4 Sekunden vor Waschburger seinen ersten EM-Titel sicherte. Dritter wurde der italienische Lokalmatador Nicola Bolzanello. „Es war nicht einfach nach Olympia, sich nochmals zu motivieren. Ich hatte am Ende noch richtig viel Kraft“, sagte der Olympia-Achte.

Drei Stunden nach Waschburger schlug auch Angela Maurer auf Platz zwei an. Die 36 Jahre alte Mainzerin lag ebenfalls 1,4 Sekunden hinter Lokalmatadorin Martina Grimaldi, die in London Olympia-Bronze geholt hatte. „Das war verdammt hart, so was von wellig. Ich habe keine Boje gesehen, um mich zu orientieren“, sagte die Olympia-Fünfte. „Ich habe gehofft, dass die Italienerinnen vor mir den Weg wissen“, erklärte die Polizistin aus Mainz. Teamkollegin Nadine Reichert kam auf Platz 15.

Im vom stürmischen Wind aufgewühlten Meer wurde Ehemann Christian Reichert Siebter. „Ich musste mich richtig hart zum Ziel durchkämpfen“, klagte er, als er nach den kräftezehrenden zehn Kilometern aus dem Wasser stieg. Reichert sicherte sich in diesem Rennen zum dritten Mal nach 2008 und 2009 auch die Gesamtwertung im Europacup, punktgleich mit dem Niederländer Ferry Weertman.

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