Mit Wess I und Zeller II Hockey-Herren noch stärker

Mönchengladbach (dpa) · Der Durchmarsch zum EM-Triumph war schon beeindruckend, doch bei den Olympischen Spielen in London muss die Konkurrenz ein noch stärkeres Hockey-Herren-Nationalteam fürchten.

Denn neben vielen Talenten hat Bundestrainer Markus Weise mit dem derzeit noch verletzten Toptorjäger Christopher Zeller und dem zum Rücktritt vom Rücktritt bereiten Ex-Kapitän Timo Wess noch zwei Hochkaräter in der Hinterhand. Soll heißen: Mit dem Duo, das maßgeblich am WM-Coup 2006 und Olympiasieg 2008 beteiligt war, greift das Flaggschiff des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) erneut nach Gold.

„Wir müssen in London etwas liefern, wir sind auch dort wieder zum Erfolg verdammt“, weiß der ambitionierte Bundestrainer Weise, der nach dem Triumph mit den Damen 2004 in Athen und mit den Herren vier Jahre später nun den dritten Olympiasieg in Serie anpeilt. Denn nur dauerhafte Erfolge sichern die Optimalförderung, die der klamme Verband für seine starken Damen- und Herren-Auswahlteams bitter nötig hat. „Da ist es gut zu wissen, dass man - wenn sie fit sind - zwei Granaten in der Hinterhand hat“, betonte Weise.

Zeller II, dessen älterer Bruder Philipp in Mönchengladbach am Sonntag ein Tor zum 4:2-Endspielsieg über die Niederlande beitrug, muss aber noch eine hartnäckige Verletzung auskurieren. Nach einer Fußoperation im Juni war von drei Monaten Spielpause die Rede, wegen der extremen Belastung für das Fußgelenk wird die Phase aber wohl doppelt so lange dauern. Dem besten deutschen Stürmer wurde von den Ärzten das Gleitgewebe rekonstruiert, in dem sich die Peronealsehnen im Fußgelenk bewegen. „Wichtig ist, dass er das in Ruhe auskuriert“, so Weise. Und widersprach energisch Berichten vom drohenden Ausfall in London: „Für Olympia habe ich Christopher voll auf der Rechnung.“

Dies ist seit Anfang des Monats auch in Sachen von Wess I der Fall. Der ältere Bruder von EM-Sieger Benjamin Wess will es noch mal wissen. Der langjährige Kapitän kehrt ins DHB-Team zurück, um im nächsten Jahr wie in Peking Olympia-Gold zu holen. „Er ist eine Super-Ergänzung zu unserer aktuellen Abwehrreihe und auch für die Mannschaft insgesamt“, sagte Weise zum bevorstehenden Comeback seines Führungsspielers, der wie Zeller II die Chance auf den Gewinn von Edelmetall in der britischen Hauptstadt klar steigert.

Wess ist sowohl in der Abwehrzentrale als auch auf den Außenbahnen einsetzbar. Allerdings gilt auch für ihn das Leistungsprinzip. Doch bei dem Routinier, der nach Peking eine Auszeit nahm und seinen Fokus auf das Fortkommen in Studium und Beruf legte, ist bekannt dafür, dass er sich stets voll engagiert. So arbeitet er intensiv an seiner Fitness, seit er sich ernsthaft mit dem Rücktritt vom Rücktritt beschäftigt hat. Für die Heim-EM war es noch zu früh, im Dezember bei der Champions Trophy in Indien dürfte es allerdings so weit sein, bestätigte Weise. „Das ist die erste Möglichkeit und sehr gut drin.“

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