Der "Micky-Maus-Kurs" in den Bergen der Eifel

Der Berg ruft: Die Gipfelstürmer unter den Motorsportlern treffen sich an Pfingsten wieder zum traditionellen "Wolsfelder Bergrennen", das mit nationalen und internationalen Prädikaten versehen ist: Am Sonntag und Montag werden in vier Läufen die Könige der steilsten Attacken ermittelt.

 Am Pfingstwochenende steht der Eifel-Ort Wolsfeld wieder im Zeichen des Bergrennsports. TV-Foto: Archiv/Christian Brunker

Am Pfingstwochenende steht der Eifel-Ort Wolsfeld wieder im Zeichen des Bergrennsports. TV-Foto: Archiv/Christian Brunker

Wolsfeld. (jüb) Was für Walter Röhrl und seinen Audi Quattro in den 80ern der "Pikes Peak" war, das ist für die Luxemburger Elite der Wolsfelder Berg (Eifelkreis Bitburg-Prüm). Eine motorsportliche Herausforderung, aber weiß Gott nicht nur für die wie immer zahlreich in der Südeifel vertretenen Artisten der "Union des Pilotes" aus dem Großherzogtum. Denn der veranstaltende EMSC Bitburg hat auch in diesem Jahr bei der 47. Auflage des "Höhentrainings" für Kolben, Wellen und Lager (fast) aller Automobil-Arten wieder die Crème de la Crème an die Startlinie gebeten. Die Veranstaltung zählt erneut zur Deutschen und zur Luxemburger Bergmeisterschaft sowie zu weiteren renommierten Prädikaten und Meisterschaften. Eine Tatsache, die für illustres Geschehen unter der schwarz-weiß-karierten Flagge sorgen wird.

"Mit exakt 153 Nennungen haben wir zehn Nennungen mehr als im vergangenen Jahr, wir hatten eigentlich mit weniger gerechnet", weiß Rennleiter Günter Hoor, dass auf ihn und die gesamte Helfer-Truppe des EMSC Bitburg wieder jede Menge Arbeit zukommt. "Wir haben wie immer vier Läufe am Sonntag und Montag hinauf nach Wolsfelder-Berg vorgesehen. Das ist ein strammes Programm." Je nach Witterung mussten sich die Bitburger EMSC'ler in Wolsfeld auch schon mehr als einmal dem Wind und Regen beugen und das Programm reduzieren. Klappt alles wie vorgesehen, soll der Sieger am Pfingstmontag gegen 18 Uhr feststehen.

Einer, der noch weiß, wie man sich fühlt bei der Preisübergabe, ist Bruno Ianniello. Der Überraschungs-Champion von 2008 in seinem Lancia Delta S4 ist auch in diesem Jahr wieder dabei, ebenso wie sein Vorgänger Norbert Handa. Zu den Top-Favoriten gehört auch immer, egal wo er startet, Reto Meisel in seinem unverkennbaren 190er AMG-Mercedes-Benz. Meisel ist einer der international erfahrensten und höchstdekorierten Berg-Piloten. Unter den Kennern der Szene wird 2009 vor allem Werner Jetzt, in einem Gruppe-H-Lancia am Start, als Geheimfavorit gehandelt. Der damalige Opel-Mann sorgte schon 2008 mit einem außergewöhnlichen DTM-Astra am Berg für Aufsehen und sollte heuer für den "Micky-Maus-Kurs" hinauf nach Wolsfelderberg noch besser gerüstet sein. Seine Aufwartung unweit der Irreler Wasserfälle macht auch Marcel Steiner. Der Osnabrücker, amtierender Deutsche Meister, wird in seinem Martini-BMW ebenso wie die Osellas auf den kurzen Geraden und in den anspruchsvollen Haarnadel-Kurven besonders gefordert sein. Wegen der genauen Ortskenntnis darf man auch auf die Vorstellung der Lokalmatadore gespannt sein. Wie auch ganz bestimmt auf ein Auto, das so etwas wie der Liebling der Fans werden könnte: Der wendige Winzling "Daihatsu Charade" mit 4X4-Antrieb, in die wilde Kurvenhatz getrieben von Mario Fuchs vom ASC Ahrweiler.

Nicht dabei sein wird "Berglöwe" Herbert Stenger. Das Urgestein der deutschen Bergszene hat sich aus diesem Metier fast völlig zurückgezogen, fährt mittlerweile VLN-Langstreckenmeisterschaft und bestreitet in einem aufgemotzten 700-PS-Ford Escort Rallyecross-Rennen.

Mehr Infos: http://www.emsc-bitburg.de/

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