Ein Eifeler bezwingt die Wüste

Erfolg für einen jungen Eifeler Motorsportler: Christoph Bangert aus Daun hat sich in den vergangenen Wochen einen lang gehegten Sportlertraum erfüllt und eines der größten motorsportlichen Abenteuer mit Bravour bestanden. Bei der Rallye "Budapest - Bamako" belegte er mit einem 25 Jahre alten Landrover als bester Westeuropäer Rang zehn in der Gesamtwertung.

 Triumphale Heimkehr: Die Mitglieder des Motorsportclubs Daun begrüßen Christoph Bangert (links) und Mathijs Slee mit einem Transparent am Ortseingang. Foto: privat

Triumphale Heimkehr: Die Mitglieder des Motorsportclubs Daun begrüßen Christoph Bangert (links) und Mathijs Slee mit einem Transparent am Ortseingang. Foto: privat

Daun. Als Fotojournalist ist es Christoph Bangert gewohnt, an den Brennpunkten der Welt unterwegs zu sein. Doch das Herz des jungen Eifelers schlägt nicht nur für diesen ebenso aufreibenden wie aufregenden Job. Seine zweite große Leidenschaft ist der Motorsport. Vor einigen Jahren nahm er als Fahrer am ADAC Junior Cup teil. Sein Co-Pilot war damals der langjährige Leiter der Eifel-Rallye, Karl Fries (ebenfalls Daun).

In diesem Jahr war die Herausforderung weitaus größer. Die "Rallye Budapest - Bamako" wurde vor sechs Jahren von einem Ungarn ins Leben gerufen, der sich auf Events wie eben dieses Motorsport-Abenteuer spezialisiert hat. "Diese Veranstaltung", so erzählt Christoph Bangert, "ist vor allem für Leute gedacht, die ein Faible für die ganz besonderen Herausforderungen im Motorsport haben, bei aller Begeisterung und Kenntnis aber dennoch als Amateure im Sinne von Budget oder Werksunterstützung gelten."

Christoph Bangert steckte dieses Event "in der Nase". Mit dem Niederländer Mathijs Slee konnte er einen erfahrenen Navigator und Co-Piloten für sein Engagement gewinnen. Nur das entsprechende Auto fehlte noch, um damit auch in den afrikanischen Steppen und Wüsten zu bestehen. Mit der Rallye "Budapest - Bamako" sollte der Mythos der ursprünglichen "Paris-Dakar" wieder belebt werden. Das heißt, sie sollte für "Jedermann" zugänglich sein. Dabei spielte es keine Rolle, mit welchem Auto oder welchem Zweirad man antreten wollte.

Schließlich gelang es den beiden Lenkradakrobaten in England, ein entsprechendes Einsatzfahrzeug zu finden: einen 25 Jahre alten Landrover 90. Innerhalb von nur sechs Wochen wurde der "Landy" von Martin Kiefer aus Schalkenmehren und dessen Mitarbeiter Marco Bill aufgebaut und an die extremen Herausforderungen des Wüstenabenteuers angepasst.

Keine Zeit zum Schlafen



Dann konnte das ebenso spannende wie ungewisse Unternehmen angegangen werden. Das Team Bangert/Slee musste die rund 9000 km von Ungarn bis zur Hauptstadt von Mali, Bamako, in nur zwei Wochen bewältigen und dabei eine ganze Reihe festgelegter Wegepunkte finden und fotografieren. Die langen Tagesetappen, das schwierige Gelände und die kompliziert versteckten Wegepunkte brachten Fahrer und Navigator mehrfach an den Rand ihrer Kräfte. "Oft fehlte uns einfach auch die Zeit zum Schlafen. Es war schon eine Tortur, aber wir wollten das unbedingt schaffen", sagt Bangert.

Am Ende konnte das Duo stolz auf sich und auf seinen Landrover sein. Ein hervorragender zehnter Platz und das Gefühl, das Ziel mitten im Herzen Afrikas erreicht zu haben, belohnte die beiden für die zweiwöchigen Strapazen. Mit ihrer Platzierung waren sie nicht nur die besten Neueinsteiger, sondern auch das beste westeuropäische Team der im Allgemeinen von osteuropäischen Teilnehmern dominierten Veranstaltung.

Nach einem kurzen Aufenthalt in Bamako, bei dem der Landrover gereinigt und durchgecheckt wurde, machten sich Fahrer und "Co" auf die lange Heimreise. Natürlich wieder - wie sich das für Amateure gehört - mit dem Auto.

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