Nach Volleyball-Spektakel: SCC will Meister jagen

Berlin (dpa) · Der Appetizer soll Lust auf mehr machen. Mit einem 3:0-Sieg des SCC Berlin gegen die Netzhoppers KW Bestensee ist die Volleyball-Bundesliga in ihre 37. Saison gestartet.

Die Liga hatte extra das Berlin-Brandenburg-Derby als Eröffnungsspiel gewählt - und 4518 Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle feierten eine echte Volleyball-Party. Für die im Schatten von Fußball, Eishockey, Handball und auch Basketball um Popularität kämpfende Sportart soll die neue Spielzeit ein Schritt nach vorn werden. „Die Saison wird so spannend wie selten, alle Mannschaften haben sich verstärkt“, sagte Thorsten Endres, Geschäftsführer der Deutschen Volleyball-Liga.

Top-Favorit auf den Meisterpokal bleibt zwar Serienchampion VfB Friedrichshafen, der auch auf den größten Etat zurückgreifen kann. Doch Vizemeister Generali Haching, der SCC und evivo Düren wollen näher heran. Die Berliner sagten Friedrichshafen sogar offen den Kampf an: „Wir wollen Meister werden“, erklärte SCC-Manager Kaweh Niroomand. Der neue Berliner Coach Mark Lebedew hat im Titelrennen nicht nur den VfB auf der Rechnung: „Fünf bis sechs Mannschaften können mit um die Meisterschaft kämpfen“, glaubt der Australier, für den der SCC schon das dritte Engagement in der Bundesliga ist.

Der Auftakt der Berliner, die 2004 letztmals Meister waren und den VfB vom Thron geschubst hatten, zeigte, dass auch die weiteren Teams wettbewerbsfähig sind. Zwar setzte sich der Favorit gegen den Brandenburger Rivalen Bestensee nach 82 Minuten mit 3:0 (25:21, 28:26, 25:23) durch. Doch die Gäste leisteten mit fünf Neuzugängen im Kader harten Widerstand und verspielten im zweiten Satz die Ausgleichs-Chance. „Die vier Top-Vereine spielen in einer eigenen Liga. Doch von Platz fünf bis zwölf ist alles möglich“, sagte Netzhoppers-Coach Mirko Culic. Das 13. Liga-Team ist die deutsche Junioren-Auswahl, die als VCO Berlin an den Start geht.

Mit fünf Teams, dabei Friedrichshafen und Unterhaching in der Champions League, geht Deutschland nach Platz acht bei der WM in der Spielzeit 2010/11 ins internationale Club-Rennen. „Die Bundesliga hat nicht die Klasse der russischen, polnischen und italienischen Liga, wo überall viel Geld im Umlauf ist. Aber ich sehe uns direkt dahinter“, erklärte Mihai Paduretu, Chefcoach von Pokalsieger Haching. Dessen rumänischer Landsmann Stelian Moculescu, eine der prägenden Figuren des deutschen Volleyballs, wird die ersten vier Liga-Spiele fehlen. Der Cheftrainer von Meister Friedrichshafen wurde vom Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) wegen einer Tätlichkeit gegen einen Kameramann während des Finals der Vorsaison gesperrt.

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