Abgerutscht! Werders riskantes Spiel mit Nouri

Bremen · Bremen (dpa) Frank Baumann sah noch ein bisschen blasser aus als gewohnt. Dem tief enttäuschten Sportdirektor von Werder Bremen fiel es sichtlich schwer, den nächsten Rückschlag für die Grün-Weißen zu kommentieren.

Doch Baumann nahm nach dem 0:1 (0:1) gegen Borussia Mönchengladbach nicht seinen glücklosen Trainer Alexander Nouri ins Visier, sondern stellte die Spieler an den Pranger. "Wir werden in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten genau schauen, welche Spieler würdig sind, das Werder-Trikot zu tragen", sagte Baumann.
Der Auftritt gegen die Elf vom Niederrhein, die sich unter dem neuen Trainer Dieter Hecking nach zehn Punkten aus den ersten vier Spielen des neuen Jahres im Schnelldurchlauf aller Abstiegssorgen entledigt hat, sei in allen Belangen "deutlich zu wenig" gewesen, kritisierte Baumann. Fehlendes Miteinander, mangelnde Geschlossenheit, nicht genügend Lauf- und Einsatzbereitschaft, keine Konsequenz — Baumanns Mängelliste fiel an diesem für die Hanseaten so ernüchternden Tag lang aus. "Ich erwarte von jedem Spieler mehr", sagte der Ex-Profi nach der vierten Pleite im vierten Spiel des Jahres 2017 klipp und klar.
Alle Schuld den Profis! Baumanns Strategie ist klar. Er will den Druck auf die spielerisch zum Teil durchaus talentierte, kämpferisch aber zu oft enttäuschende Mannschaft deutlich erhöhen - und zugleich den von ihm nach dem Fehlgriff Viktor Skripnik installierten Coach Alexander Nouri aus der Schusslinie nehmen.
"Es haben jetzt hier zuletzt schon einige Trainer versucht, deshalb sollten wir viel mehr den Fokus auf die Spieler lenken", sagte der Sportdirektor, der im Falle von Nouris Scheitern auch selbst etwas beschädigt wäre.

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