Alles, was zwei Räder hat ...

Reil/Osann-Monzel · Motocross, das bedeutet in Reil nicht nur, viele auswärtige Gäste und Teilnehmer aufzunehmen. Für einige der über 100 Aktiven des Clubs ist der Heiße Stein auch in jedem Jahr ein Heimspiel. Wenn auch eines ohne echten Heimvorteil. So wie für Michael Neuerburg.

 Michael Neuerburg präpariert seine Yamaha. TV-Foto: Jürgen C. Braun

Michael Neuerburg präpariert seine Yamaha. TV-Foto: Jürgen C. Braun

Foto: (g_sport

Reil/Osann-Monzel. Inmitten des Camps der Wohnmobile, Kleinbusse, Zelte und der zahlreichen Verkaufsstände hat auch er sein Domizil auf dem Reiler Plateau an diesem Wochenende aufgeschlagen. Dort kümmert er sich um seine Maschine, bereitet sich auf die Trainingsläufe und Rennen vor. "Aber ich bin Heimschläfer", sagt der junge Mann mit einem Augenzwinkern. Kein Wunder, denn nach Hause, nach Osann-Monzel, sind es nur ein paar Kilometer.
Alles, was zwei Räder hat, hat es dem 24-Jährigen angetan. In Osann-Monzel führt er ein Fahrradgeschäft, nebenbei ist das Motocrossfahren seine große Leidenschaft. Seit mittlerweile 13 Jahren. "Ich hab es mir bei meinem Vater Stefan abgeguckt. Der ist auch gefahren. Zwar keine Rennen, aber das Hobby des Vaters hat mich schnell gepackt." Mit elf Jahren ist er zum ersten Mal aktiv auf einer Maschine gesessen. "Als ich, so 13, 14 Jahre alt war, da wurde es dann ernst. Dann kamen auch die ersten Sprünge dazu. Und von da an wollte ich einfach mehr."
Es ist nicht einfach für den jungen Mann, der bei der 64. Auflage des Reiler "Heißen Stein" als Gaststarter des Ausrichters und Veranstalters auf die anspruchsvolle Strecke ging, Hobby und das tägliche Geldverdienen miteinander zu verbinden. "Wenn es klappt, dann versuche ich, pro Woche einmal mit meiner Yamaha Cross-Maschine zu trainieren."
Einen echten Heimvorteil genieße er ohnehin nicht. "Die Wettbewerbs-Strecke wird nur einmal im Jahr bei den Rennen gefahren und ansonsten gepflegt und präpariert." Trainiert wird auf der nur wenig entfernten Strecke des MSC Reil. "Aber die anderen Teilnehmer kennen das Renn-Geläuf mit allen schnellen und winkligen Passagen, mit allen Sprüngen, genauso wie wir Einheimischen."
Was ein guter Motocross-Fahrer können müsse, wollen wir von ihm wissen. "Es kommt wohl auf die Mischung an - fahrerisches Können, Geschick, Mut, Kraft und Kondition. Von allem etwas." Und man dürfe sich nicht selbst überschätzen, müsse - bei allem Ehrgeiz und Ansporn - seine Grenzen kennen. Acht Rennen ist er im vergangenen Jahr insgesamt gefahren. "Es kommt auch darauf an, ob ich Zeit habe und ob mir die jeweilige Strecke gefällt."
Egal, ob man den Vortrieb nun mit Muskelkraft erzeugen muss oder ein Verbrenner die Ursache des Freudenquells ist - Michael ist ein Fan von allem, was zwei Räder hat. jüb

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