Als Tiger gesprungen, als Bettvorleger gelandet
Badem · Die SG Kyllburg/Badem/Gindorf erlebte ein Auf und Ab in der Hinrunde der Fußball-Rheinlandliga. Nach einem formidablen Saisonstart verlor die Mannschaft um Trainer Dieter Krütten ihren Rhythmus und brachte sich durch einige Undiszipliniertheiten selbst um die frühen Meriten. Mannschaftsführer Michael Mayer-Nosbüsch begibt sich für den TV auf Ursachenforschung.
Badem. Am zehnten Spieltag war die Welt in Badem noch in Ordnung. Man hatte gerade Aufstiegsaspirant Karbach auf dem heimischen Grund mit 1:0 bezwungen und positionierte sich mit 18 Punkten auf dem fünften Tabellenrang. "Unser Aufgalopp war sehr gut. Die Vorbereitung lief rund, und endlich haben wir auch einen Kader, der in der Breite ordentlich besetzt ist", befindet SG-Kapitän Michael Mayer-Nosbüsch.TV-Rheinlandliga-Check SG kyllburg
Danach begann jedoch eine Talfahrt, die ihresgleichen sucht. Die Kyllburger verloren alle ihre restlichen neun Begegnungen im Fußballjahr 2014 - teils deutlich wie beim 1:5 gegen Mayen oder beim 1:4 beim Tabellenletzten Schweich, teils unglücklich, als man zu Hause gegen Mehring erst spät eine Führung verspielte (Endstand 1:3). Für Mayer-Nosbüsch gibt es eine Erklärung für den Knick in der Formkurve: "Auf einmal war der Schlendrian drin. Neben der Verletzung von Alexander Berscheid, der sehr wichtig für uns ist, haben wir viele Rote Karten kassiert." Zwischen dem elften und dem 15. Spieltag wurden gleich sechs Kyllburger Spieler des Feldes verwiesen (vier Rote Karten, zweimal Gelb-Rot). Am 18. Spieltag, beim 1:2 gegen Oberwinter, folgte der zunächst letzte Rote Karton. "Das hat uns unseren Rhythmus gekostet, weil der Trainer oft umstellen musste", sagt der Mannschaftssprecher weiter. Es ist also kaum verwunderlich, dass Kyllburg in der Fairnesstabelle nach 19 Spieltagen auf dem letzten Platz rangiert. Die Winterpause kommt nun für die Spieler zur richtigen Zeit, um die verunsicherten und aufgehitzten Gemüter wieder auf Normaltemperatur zu bringen. "Während des Spielbetriebs herrschte phasenweise Ratlosigkeit bei uns. Jetzt können wir unsere Akkus wieder aufladen", sagt Mayer-Nosbüsch. Der Stürmer selbst kann zumindest persönlich auf ein erfolgreiches Halbjahr blicken. Dem Torjäger gelangen zehn Saisontreffer, womit er am anfänglichen Höhenflug maßgeblich beteiligt war: "Leider hat die gute Quote durch die Niederlagenkette einen faden Beigeschmack. Wenn ich es mir aussuchen könnte, hätte ich lieber weniger Tore, dafür mehr gewonnene Spiele." Und so gilt im kommenden Jahr in Badem das Motto: neues Jahr, neues Glück. Extra
... bei Dieter Krütten (Trainer der SG Kyllburg): Was war gut? "Die Vorbereitung und die ersten acht Spiele liefen richtig gut bei uns." Was muss besser werden? "Unschön sind natürlich die vielen Roten Karten und die verheerende Niederlagenserie." Wer geht/wer kommt? Das Personalkarussell wird in Kyllburg vermutlich nicht rotieren: "Wir werden versuchen, mit demselben Kader wieder in die Spur zu kommen." Trainingsauftakt 2015: 19. Januar 2015 stw
