Am Olympiasieger geht kein Weg vorbei

Brandenburg an der Havel · Mit seinem vierten deutschen Meistertitel im Zweier ohne Steuermann hat sich Richard Schmidt wieder in die allererste Reihe gesetzt, wenn es um die Besetzung des Deutschlandachters geht. Auch der Ruder-Nachwuchs von der Mosel hat sich auf dem Beetzsee in Brandenburg in eine gute Ausgangsposition gebracht.

Brandenburg an der Havel. Wie könnte Richard Schmidt da nicht zufrieden sein? Weder im Vorlauf, noch Viertel- oder Halbfinale oder Endlauf der Kleinboot-DM mussten der Olympiasieger vom RV Treviris Trier (RVT) und sein Zweier-Partner Felix Drahotta (Leverkusen) um den Sieg zittern. "Nach spätestens 700 Metern konnten wir uns absetzen", erzählt Schmidt. Selbst im Finale konnten sie auf dem letzten Viertel der 2000-Meter-Distanz zuschauen, wie die Konkurrenz um die Plätze kämpfte. "Wir haben am Ende nicht voll durchgezogen", sagt Schmidt. Trotzdem betrug der Vorsprung der Titelverteidiger (6:35,70 Minuten) vor Maximilian Munski (Lübeck) und Hannes Ocik (Schwerin) fast drei Sekunden.
Mit dem Resultat bewiesen Schmidt und Drahotta, dass sie zu Recht zusammen im Zweier sitzen. Das hatte das Trainerteam um Ralf Holtmeyer im Winter wohl anders gesehen. Schmidt und Drahotta sollten drei Monate nicht zusammen rudern. Erst seit Ende Februar hat das Duo wieder die Möglichkeit, sich aufeinander einzustimmen. Nach dem Titelgewinn ist für Schmidt mit Blick auf die Besetzung des Deutschlandachters klar: "Wenn es um die Leistung gehen sollte, geht an uns kein Weg mehr vorbei."
Kathrin Morbe im Abi-Stress


Etwas weniger komfortabel ist die Ausgangsposition von Kathrin Morbe und der anvisierten U23-Weltmeisterschafts-Teilnahme. Die 18-Jährige war als Dritte des B-Finales im Leichtgewichts-Einer Zweitbeste der unter 23-Jährigen. Im Abitur-Stress gehe das Resultat in Ordnung, sagt Trainer Benedikt Schwarz. Er glaubt, dass Morbe damit ihren Platz im nationalen U23-Leichtgewichts-Doppelzweier gefestigt hat. Als sechstbeste Leichtgewichts-Ruderin der U23 darf auch Morbes 20 Jahre alte RVT-Vereinskameradin Caroline Meyer auf einen internationalen Einsatz (im Doppelvierer) hoffen.
Mit großer Wahrscheinlichkeit raus aus dem Rennen um die Besetzung des olympischen Leichtgewichts-Vierers sind dagegen Jost und Matthias Schömann-Finck. "Bis 40 Meter vor dem Ziel waren wir auf Finalkurs. Dann haben wir uns einen Krebs gefangen, und die anderen sind an uns vorbeigerutscht", erzählt Matthias Schömann-Finck vom Fehler im Halbfinale der Leichtgewichts-Zweier. Ein Ruderblatt war in falschem Winkel ins Wasser getaucht, und das Boot wurde dadurch abgebremst. Ein wenig Hoffnung setzen die Schömann-Fincks darauf, dass sie das B-Finale gewannen und gute Vorleistungen erbracht haben. teu

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