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Es war einmal ein Läufer. Er lief und lief: Erst dreimal, dann vier-, dann fünfmal in der Woche.

Über Stock und Stein. Immer längere Strecken. Der Läufer - nicht mehr der Jüngste - war begeistert. Gut fühlte es sich an, nicht - wie früher - auf jeder Treppe außer Atem zu kommen. In der Mitte des Lebens glaubte er sich so fit wie vor 20 Jahren, fitter noch. Da unser Läufer sich zunehmend auch für die Theorie interessierte, für Trainingspläne und für die vielfältigen Erzeugnisse der Sportindustrie, mauserte er sich zu dem, was gemeinhin als Experte bezeichnet wird. Er wusste darüber Bescheid, dass nicht jeder Laufschuh für jeden Läufer taugt. Er kannte den Unterschied zwischen Vorderfuß-, Mittelfuß und Fersenlauf, wusste über Normal-, Minimal-, Stabil- und Trailschuhe Bescheid. Und schmerzhaft erfuhr er, wie es sein kann, zu viel zu laufen und das Trainieren von Muskeln zu vernachlässigen, die einen Läufer unmittelbar oder mittelbar in Form halten. Als er wieder einmal eine Verletzung am Fuß fast überwunden hatte, kaufte sich unser Laufexperte neue Schuhe. Schön grün waren die, bequem, wunderbar. Das hatte er gerade all seinen Freunden verkündet, als ihn eine freundliche Schuhverkäuferin anrief: Ob er zwei unterschiedlich große Schuhe eingepackt habe? Undenkbar - meinte unser Laufexperte und blickte gelassen auf die Größenangaben seiner Treter … rechts 43, alles klar, und links … 45! Und wenn sie nicht gestorben sind, dann lästern sie (die "Freunde") noch heute.

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