Auf dem Laufenden

Es ist so weit: Der Blick auf den Kalender macht meine Entscheidung unwiderruflich: Die Thermolaufhose kommt in den Kleiderschrank, ebenso die dicken Laufhandschuhe, die Mütze und der Mundschutz, der auch bei minus 15 Grad das schmerzfreie Atmen leicht und das Laufen möglich gemacht hat. Frühlingserwachen! Die noch nicht ganz kurze Laufhose durfte sich in den vergangenen Tagen bereits über zwei schöne Ausflüge freuen.

Einziger kleiner Wermutstropfen des neuen Sportkleidungsgebots: Meine schöne gelbe TV-bewegt-Laufjacke wird bald zu warm sein, um damit auf die Strecke zu gehen. Nun wagen auch wieder jene die ersten Schritte, die bei Temperaturen unter zehn Grad ihre Laufschuhe konsequent im Regal lassen. Sie müssen als Saisonsportler mühsam wieder die Fitness erarbeiten, die sie im Herbst bereits hatten. Für alle Ganzjahresläufer gelten andere Ziele: Mit der zu Ende gehenden Crosslaufsaison stehen die ersten Straßenwettbewerbe an. Und für alle, die den Start bei einem Frühjahrsmarathon planen, wird es höchste Zeit, die Trainingseinheiten hochzufahren. Ein langer Lauf pro Woche - Longjog genannt - muss sein. Beginnend bei 20 Kilometern wird dabei die Distanz alle sieben Tage um etwa zwei Kilometer gesteigert. Insgesamt drei Läufe von drei Stunden beziehungsweise mit etwas mehr als 30 Kilometern, dann sollte der Marathonteilnahme nichts mehr im Wege stehen. Der Trainingsplan unserer Laufgruppe sieht für Samstag 24 Kilometer vor. Es wird ein schöner Landschaftslauf werden, zumal sich zwei nette Gäste angekündigt haben. Danach ist noch ein gemeinsames Spätfrühstück geplant, was aber nicht bedeutet, dass wir den Lauf ohne Wasserflaschen und kleine Stärkung angehen. Auch an dieses Zusatzgepäck muss man sich nun wieder gewöhnen. Eine Handvoll Rosinen hilft zu überleben. Vor zwei Wochen bei einem wunderbaren, aber profilierten Sololauf im Schwarzwald hatte ich das vergessen. Meine Frau meinte danach, sie habe mich noch nie nach einem Lauf so kaputt gesehen. Nach drei Stück Kuchen, reichlich Kräuterlimonade, Kaffee und einer warmen Dusche hat sie mich dann aber wieder erkannt. Wie ich dann am selben Abend das Fest eines Freundes und drei Stunden Tanzen überstanden habe, ist mir allerdings ein Rätsel. Aber vielleicht lag es ja auch am Frühlingserwachen. laufen@volksfreund.de Weitere TV-Kolumnen: www.volkfreund.de/laufen

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