Kegeln Auf eigene Kosten zur Weltmeisterschaft nach Trier

Trier · Die brasilianischen Kegler bringen südamerikanisches Flair nach Heiligkreuz und dürfen sich beim SKV Trier vorbereiten.

 Südamerikanisches Flair bei der Kegel-WM in Trier.  

Südamerikanisches Flair bei der Kegel-WM in Trier.  

Foto: TV/Peter Neumeyer

(neu) Etwa 11.000 Kilometer Anreise hatten neun Teilnehmer aus Brasilien auf sich genommen, um an den Kegelweltmeisterschaften auf Scherebahnen in Trier an den Start gehen zu können. Seit fünf Jahren lebt und studiert Patracia Helena Cuna Bade in Deutschland, die ebenfalls zum Aufgebot der Südamerikaner zählt. Sie erzählt von den Schwierigkeiten, die ihre Manschaftskameraden bei der Finanzierung der Reise hatten.

„In Brasilien gibt es keine finanzielle Unterstützung vom Verband. Die Kosten wurden von den Aktiven größtenteils aus eigener Tasche bezahlt. Über Crowdfundingaktionen und Spendenaufrufe ist versucht worden, die Belastung zu verringen. In Brasilien wird hauptsächlich im Süden des Landes in fünf Bundesstaaten Sportkegeln betrieben. Deutsche Auswanderer hatten in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen die ersten Kegelbahnen in Brasilien aufgebaut, überwiegend gebrauchte Anlagen, die aus der Heimat kamen. Aus diesen Anfängen entwickelte sich der Kegelsport, der bis heute in rund 50 Vereinen ausgeübt wird.

„Gespielt wird ausschließlich auf Holzbahnen, die nicht mit den Kunststoffbahnen und der Topanlage in Trier zu vergleichen sind“, meint Cuna Bade. Deshalb stand nach der Ankunft eine Woche vor der WM  zunächst tägliches Training in der Halle des Sportkegelvereins Trier auf dem Programm. „Aber wir haben uns natürlich auch ausgiebig Trier angeschaut. Stadtführung, Weinwanderung und abendliche Besuche in der Innenstadt haben wir uns gegönnt. Wir sind froh, dass wir es geschafft haben, hier dabei zu sein. Die Stadt ist toll genau wie die Aufnahme und Unterstützung durch den SKV Trier“, ist aus den Reihen der Brasilianer zu erfahren.

Aus sportlicher Sicht haben die Südamerikaner an den ersten Tagen einen guten Eindruck hinterlassen und sind durchaus nicht chancenlos. „Ein Medaillengewinn wäre das Größte. Aber wir sind in erster Linie hier, um gut mitzuspielen und Erfahrungen für künftige Turniere zu sammeln“, meint Cuna Bade. Am Freitag, ein Tag nach der Abschlussfeier, geht für die Brasilianer wieder über Frankfurt zurück in die Heimat. 

Die 15. Weltmeisterschaften im Sportkegeln auf Scherebahnen laufen noch bis Donnerstag. Gespielt wird täglich in der Kegelsporthalle Heiligkreuz von 10 bis ca. 19 Uhr.

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