Auswärts ist's am schönsten

Drei seiner nun vier Saisonsiege hat Fußball-Regionalligist Eintracht Trier auswärts eingefahren. Der 1:0-Erfolg am gestrigen Sonntag beim 1. FC Kaiserslautern II wurde von Personaldiskussionen begleitet.

 Seht her, es geht doch! Eintracht-Stürmer Rudy Carlier (rechts) empfängt seine Mitspieler nach seinem Treffer zum 1:0 zum gemeinschaftlichen Jubel. Das Tor reichte zum Erfolg auf dem Betzenberg. TV-Foto: Sebastian Schwarz

Seht her, es geht doch! Eintracht-Stürmer Rudy Carlier (rechts) empfängt seine Mitspieler nach seinem Treffer zum 1:0 zum gemeinschaftlichen Jubel. Das Tor reichte zum Erfolg auf dem Betzenberg. TV-Foto: Sebastian Schwarz

Kaiserslautern. Normalerweise ist Eintracht-Trainer Peter Rubeck nicht sprachlos. In diesem Fall aber überlegte er länger. Fünf Sekunden Funkstille. Angesichts eines erneuten Torwartwechsels wollte der 52-Jährige seine Antwort zur Frage nach dem Grund wohl überlegen. Während Chris Keilmann in Kaiserslautern wieder ins Tor gespült wurde, stand Jérôme Reisacher, seit dem zweiten Spieltag Stammkraft, gar nicht im Kader. "Chris hat in den letzten Wochen im Training gut gearbeitet. Jérôme hat seine Sache in den letzten Spielen mit Sicherheit nicht schlecht gemacht. Aber auch nicht so, dass er unantastbar ist. Da Keilmann auch im Pokal sehr gut gehalten hat, habe ich mich entschlossen, ihn spielen zu lassen", sagte Rubeck.
So weit, so gut. Wäre da nicht der Vorfall aus dem Abschlusstraining am Samstag, als Rubeck Reisacher vor dem Ende der Einheit in die Kabine geschickt hatte. Der Trainer dazu: "Ich habe ihn hochgeschickt, weil er mir auf den Keks gegangen ist. Aber er ist nicht suspendiert, sondern wurde von mir freigestellt." Über die Gründe muss spekuliert werden. Reisacher sagte am Sonntagabend zum TV: "Ich kann mir das nicht erklären. Ich habe mich immer korrekt verhalten. Ich muss die Situation akzeptieren und komme am Montag wieder zum Training."
Einmal in Fahrt, spannte Rubeck nach dem Spiel in Kaiserslautern den Bogen zu den ebenfalls im Kader fehlenden Erich Sautner und Denis Pozder - zwei Akteure, die als Schlüsselspieler verpflichtet worden waren: "Ich habe heute nur fünf Feldspieler als Ersatz mitgenommen, weil es hier nach Leistung geht. Heute sind wir als Mannschaft aufgetreten. Ich entscheide, wer im Kader ist. Und das sind die Richtigen. Und wem das nicht gefällt, der kann am Montag zum Vorstand fahren und den Vertrag auflösen. Klare Worte. Klare Dinge. Das wird so durchgezogen. Ende."
Rumms. Rubeck, wie er leibt und lebt. Angesichts der Tabellensituation gehe es nicht um Einzelinteressen, sondern um den Verein.
Zumindest in Kaiserslautern gab der Erfolg Rubeck recht. Vor allem aufgrund der zweiten 45 Minuten ging der 1:0-Sieg völlig in Ordnung. Nach einer verhaltenen ersten Halbzeit nutzte Trier einen Fehler der Gastgeber zum Tor des Tages (siehe Partie kompakt). Der Treffer wirkte befreiend, danach spielte der SVE auch ansehnlichen Fußball. Mit einem Manko: Das Team versäumte es, trotz guter Gelegenheiten weitere Treffer folgen zu lassen. Rubeck: "Die Mannschaft hat sehr diszi pliniert aus einer guten Grundordnung heraus gespielt. So müssen wir immer auftreten, sonst holen wir keine Punkte. Wir haben derzeit keine Mannschaft, die zelebrieren kann. Auch weil die Eintracht eben keinen Etat mehr von mehr als einer Million Euro hat."

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