Bayern denkt schon ans Triple

Köln · Sieben Punkte Vorsprung hat der Spitzenreiter FC Bayern München nach dem 3:0-Sieg beim 1. FC Köln in der Tabelle. Der Rekordmeister verfolgt aber höhere Ziele.

Köln (dpa) Die mutmaßliche Vorentscheidung im Meisterkampf nimmt Franck Ribéry am Ende der 11:0-Tore-Woche ohne große Emotionen hin - der Franzose denkt bereits viel weiter. "Wir wollen so viele Titel wie möglich gewinnen", sagte Ribéry nach dem souveränen 3:0 (1:0)-Erfolg des FC Bayern München in der Bundesliga beim 1. FC Köln. Ribéry hat natürlich die Wiederholung des Triple-Coups von vor vier Jahren im Sinn. Schon unter der Woche hatte er erklärt, er habe "ein Gefühl wie 2013".
Der Sieg in Köln untermauerte eindrucksvoll die Ambitionen in drei Wettbewerben. "Im Moment läuft's. Wir müssen nur so weitermachen", erklärte Ribéry, der bei seinem 38-minütigen Liga-Comeback nach fünf Wochen mit dem Tor zum 3:0 in der 90. Minute den Schlusspunkt setzte.
Als Entscheidung im Titelrennen wollte der Dribbelkönig die sieben Punkte Vorsprung auf RB Leipzig bei noch elf ausstehenden Spielen freilich noch nicht werten: "Aber es war ein großer Schritt." Jetzt kämen "die drei wichtigen Monate", führte der 33-Jährige aus und schwärmte vom Teamgeist unter Coach Carlo Ancelotti. "Wir sind ein echtes Team. Wir wollen etwas zusammen gewinnen. Und wir haben eine Super-Beziehung zum Trainer. Wir lachen viel."
So konnten die Bayern auch dem FC "früh den Zahn ziehen", wie Kapitän Philipp Lahm stolz anmerkte. Obwohl die Kölner viel mutiger auftraten als zuvor der Hamburger SV beim 0:8 oder Schalke 04 beim 0:3, hatte der Tabellenführer alles im Griff. 75 Prozent Ballbesitz, 20:6 Torschüsse, 9:2 Ecken und 652:157 Pässe zum Mitspieler dokumentierten die Dominanz: Selbst der ordentlich spielende Tabellensiebte war für die Über-Bayern kein ernsthafter Prüfstein. "Ich habe das Gefühl, dass eine Bayern-Führung die Gegner zermürbt", konstatierte Torhüter Manuel Neuer.
In der Tat ist die Konkurrenz derzeit rat- und machtlos. "In der Verfassung, in der sie gerade sind, sind sie für uns nicht zu schlagen", gestand Kölns Sportdirektor Jörg Schmadtke nach der ersten Heimniederlage seit fast elf Monaten ein. Auch FC-Trainer Peter Stöger erklärte die Meisterschaft für beendet. "Sonderlich spannend wird die Saison nicht mehr werden", sagte er im ZDF-Sportstudio.
Dabei konnte sich Ancelotti sogar verstärkte Rotation erlauben. Stars wie Mats Hummels, Arjen Robben oder Xabi Alonso blieben 90 Minuten auf der Bank. Das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League am Dienstag beim FC Arsenal nehmen die Bayern trotz des 5:1 in der ersten Partie dennoch ernst. Seit 16 Spielen sind die Münchner ungeschlagen, diesen Lauf wollen sie fortsetzen. "Wir dürfen nicht ein Prozent nachlassen", forderte der starke Javi Martínez, der den Sieg mit dem Führungstreffer (25.) einleitete, sein Landsmann Juan Bernat (48.) legte zum 2:0 nach.
KöLNS ABWEHRSPIELER SöRENSEN FäLLT AUS


Extra

(dpa) Der 1. FC Köln muss auf unbestimmte Zeit auf Abwehrspieler Frederik Sörensen verzichten. Der 24-jährige Däne erlitt bei der 0:3-Niederlage gegen Bayern München nach Clubangaben eine Muskelverletzung im rechten Oberschenkel. Über die Schwere der Verletzung machte der Club keine Angaben.

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