Biss zeigen - zur Not auch ohne Löwe

Mit dem Heimspiel gegen Union Berlin geht der 1. FC Kaiserslautern am heutigen Freitag (18.30 Uhr, Fritz-Walter-Stadion) in die letzten 15 Begegnungen der Saison. Eine TV-Analyse des pfälzischen Zweitligisten, der derzeit mit 26 Punkten auf Rang acht der Tabelle steht.


Die Ausgangslage: Der FCK liegt sieben Punkte hinter dem Relegationsplatz für die Aufstiegsspiele gegen den Bundesliga-Drittletzten, den derzeit der 1. FC Nürnberg belegt. Nach unten auf Rang 16, der die Abstiegsrelegation bedeuten würde, sind es neun Punkte Vorsprung. Die Pfälzer befinden sich nach 19 Partien mit positiven Überraschungen (Siege in Leipzig, Fürth und Bochum) sowie großen Enttäuschungen (Heimniederlagen gegen Bielefeld, Freiburg und Nürnberg) im Niemandsland der Tabelle.
Die Erwartungen: Er sei weder Prophet noch Wahrsager, noch werde er Versprechungen machen, die er und die Mannschaft nicht einlösen könnten. Das sagt FCK-Trainer Konrad Fünfstück vor der Partie gegen Union Berlin heute Abend (Hinspiel 2:2). Auf dem Betzenberg geht es zunächst einmal darum, den Schulterschluss mit den Fans herzustellen und für eine Beruhigung der Lage nach dem Personalkarussell der vergangenen Wochen und Monate zu sorgen. Das Credo aller Beteiligten: sich möglichst rasch von Platz 16 absetzen und dann die weitere Entwicklung ins Auge fassen.
Das Personal: Einziger Winter-Neuzugang ist der isländische Nationalspieler Jon Dadi Bödvarsson. Bislang wird im Lauterer Sturm ein Knipser vermisst - Bödvarsson soll diese Rolle im Bestfall einnehmen. Mit dem ersten Eindruck ist FCK-Kapitän Daniel Halfar zufrieden: "Das lässt sich sehr gut an mit den Laufwegen und den Fußball-Kommandos auf dem Platz, die er schon auf Deutsch verinnerlicht hat." Fraglich für die heutige Partie ist der Einsatz von Linksverteidiger Chris Löwe - er leidet an einem Infekt. Dessen Position in der Viererkette wird entweder André Fomitschow oder Marcel Gaus einnehmen. Trotz Nasenbeinbruchs wird mit einem Einsatz von Stürmer Kacper Przybylko gerechnet.
Die Vorbereitung: In den fünf Testspielen gegen zum Teil renommierte internationale Gegner gelangen drei Siege und zwei Remis. Dabei blieben die Roten Teufel ohne Gegentreffer. Das spricht für eine stabile Abwehr vor Torwart Marius Müller, der seinen Status als Nummer eins zwischen den Pfosten auch im Trainingslager unter der spanischen Sonne verteidigt hat. Die Nachricht vom bevorstehenden Abschied des Vorstandsvorsitzenden Stefan Kuntz hat die Mannschaft im Trainingslager in ihrer Vorbereitung auf die restliche Saison nicht beeinträchtigt. Auch die Gespräche mit den Beratern der Profis Löwe, Karl, Fomitschow und Jenssen, deren Verträge zum Saisonende auslaufen, wurden vorerst vertagt.
Der Joker: Maurice Deville ist mit vier Toren der effektivste Einwechselspieler der bisherigen Zweitliga-Saison. Für ihn geht es um einen Profi-Vertrag in diesem Jahr auf dem Betzenberg. Fünfstück sieht ihn noch in einem Entwicklungsprozess: "Wir müssen ihm Zeit lassen." Am bisherigen Status des Luxemburgers wird sich folglich nichts ändern. Eine Startelf-Option ist er nicht.
Der Gegner: Die Mannschaft von Union Berlin ist in der Winterpause noch einmal verstärkt worden. Neu hinzu kamen Torhüter Jakub Busk (bisher Sandefjord Fotball), der auch lange von den Lauterern umworbene Abwehrspieler Emanuel Pogatetz (bisher Columbus Crew) sowie der Bremer Felix Kroos. "Da steht jede Menge Qualität auf dem Platz" bescheinigt der FCK-Trainer Fünfstück dem Team seines Kollegen Sascha Lewandowski.

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