Da geht noch was!

Lahti · Der Deutsche Skiverband darf auf eine Rekord-WM hoffen. Schon zur Halbzeit wurde das Ergebnis von Falun 2015 egalisiert. Die Kombinierer und Skispringer sollen die Erfolgsbilanz in der zweiten Wettkampfwoche weiter ausbauen.

Lahti (dpa) Nach dem Traumstart in die nordischen Weltmeisterschaften wollen die deutschen Ski-Asse in Lahti einen Uralt-Rekord löschen und weiter Schwung für die Olympischen Winterspiele in einem Jahr holen. "Wir sind überrascht, dass wir so erfolgreich waren zum Start. Das freut uns natürlich sehr", sagte DSV-Präsident Franz Steinle zur Halbzeit der Titelkämpfe.
"Wir sind hoffnungsvoll für die zweite Woche, die sicher auch vielversprechend wird."
Dank der bislang überragenden Skispringer und Nordischen Kombinierer hat das DSV-Team nach elf von 21 Wettbewerben mit viermal Gold, zweimal Silber und zweimal Bronze bereits genauso viele Medaillen gewonnen wie 2015 in Falun. Dort hatte der Deutsche Skiverband mit fünfmal Gold und dreimal Silber das erfolgreichste Ergebnis der WM-Geschichte verzeichnet. Ein noch besseres deutsches Abschneiden hatte es 1974 durch die DDR gegeben, die damals fünf Gold- und sechs Silbermedaillen gewann.
Diese Bestmarke soll nun in Lahti fallen, denn in der zweiten WM-Woche gibt es weitere Gold-Chancen. "Wir wünschen uns, dass es so weitergeht. Aber das wird kein Selbstläufer", sagte DSV-Sportdirektorin Karin Orgeldinger.
In den zwei ausstehenden Wettbewerben der Nordischen Kombinierer sind Medaillen angesichts der bislang erdrückenden Dominanz fest eingeplant. Vor allem die viermaligen Weltmeister Eric Frenzel und Johannes Rydzek sind im Einzel und Teamsprint heiß auf weiteres Edelmetall. "Die Kombinierer haben trotz des hohen Erwartungsdrucks auf den Punkt ihre Höchstleistung abgerufen", lobte Orgeldinger die bisherigen Auftritte der Schützlinge von Bundestrainer Hermann Weinbuch.
Auf der Schanze könnten der WM-Zweite Andreas Wellinger und der WM-Dritte Markus Eisenbichler sowie das Team für weiteren Medaillenglanz sorgen, nachdem es durch Carina Vogt und im Mixed schon zweimal Gold gab. "Das war so nicht zu erwarten", räumte Orgeldinger ein.
Zumal die Herren ohne den verletzten Severin Freund auskommen müssen, der 2015 zweimal Gold und einmal Silber gewonnen hatte. Bundestrainer Werner Schuster stellte daher schon nach den Wettbewerben auf der kleinen Schanze zufrieden fest: "Der deutsche Skisprung funktioniert."
Während die deutschen Ski-Adler und Winterzweikämpfer bisher jeweils viermal auf dem WM-Podium standen, gab es in der Loipe noch keinen Grund zum Jubel. "Wir wünschen uns insbesondere, dass auch im Langlauf noch eine Medaille hinzukommt", erklärte DSV-Chef Steinle. "Wir haben noch einige Rennen. Wir denken, der Schritt nach vorne ist schon da", äußerte sich Orgeldinger zuversichtlich.
Noch wichtiger ist ihr jedoch die Stimmung in der Mannschaft, die wie schon vor zwei Jahren in Falun prächtig sei. "Alle stehen für den Verband ein. Der Teamspirit, den wir uns wie vor zwei Jahren gewünscht hatten, ist wieder dabei. Das ist natürlich eine tolle Situation", erklärte die Sportdirektorin.

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