Damit der Ball im Spiel bleibt

Trier · Wie der Organisator des Trierer Tennis Grand-Prix - trotz eines gewaltigen Rückschlags zu Jahresbeginn - für den langfristigen Erhalt des Turniers kämpft.

Trier "Nein", sagt Markus Grundhöfer, und das nimmt man ihm auch ab, damit habe er nicht gerechnet. Wirklich nicht. Als im Januar dieses Jahres die Bitburger Braugruppe dem Tennisclub (TC) Trier eröffnete, mit Ablauf dieses Jahres ihr Titel-Sponsoring beim einwöchigen Trierer Tennis Grand-Prix zu beenden, sei das für alle "erst mal ein ziemlicher Schlag gewesen". Aber, so sagt der Mann, der seit mittlerweile mehr als 25 Jahren als Turnierdirektor dieses größten Trierer Tennis-Events fungiert, "derlei Dinge passieren. Dann muss man sich halt nach was Neuem umsehen". Begründungen, warum man die Zusammenarbeit beenden werde, habe es nicht gegeben. Das Sponsoring-Konzept des Unternehmens habe sich halt geändert. So weit, so schlecht. "Wir waren uns sofort einig, dass wir das Turnier auf diesem Level weiterführen wollten", beschreibt er heute die Motivation innerhalb des Vereins nach der veränderten Ausgangslage. "Es ist halt alles eine Frage des Geldes."
Und genau deshalb stecken die Leute vom TC mittendrin in "aussichtsreichen Gesprächen", wie Grundhöfer es vorsichtig optimistisch nennt. Details wolle er nicht nur - sondern könne er auch noch nicht - nennen. "Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder wir finden einen neuen Titelsponsor, der den bisherigen Hauptgeldgeber adäquat ersetzt, oder wir verteilen die finanzielle Last auf mehrere Schultern." Zu stemmen sei, sagt er auf Nachfrage, "ein fünfstelliger Betrag. Und der nicht zu gering". Dass man nicht nur in Trier darum bemüht ist, diese hochrangige Veranstaltung weiter fortzuführen, macht der Tennisverband Rheinland-Pfalz deutlich.
Verbandstrainer Robert Pfeffer und Geschäftsführer Jan Hanelt seien vor kurzem deshalb in Trier gewesen. "Der Verband hat deutlich gemacht, wie sehr ihm daran gelegen ist, eine solche Veranstaltung, in der Weltranglisten-Punkte vergeben werden, zu behalten."
Für den Nachwuchs sei es sehr schade, "wenn er nicht mehr die Möglichkeit hätte, sich Spiele und Spieler dieses Niveaus quasi vor der Haustür anzusehen", begründet Pfeffer das Interesse aus sportlicher Sicht. Schon vorher hat der Verband dem TC Trier finanziell bei der Ausrichtung des Turniers unter die Arme gegriffen. "Das wollen und werden wir auch beibehalten", erklärt Hanelt. Spätestens bis Ende Oktober muss man beim TC Trier den Grand-Prix für die kommenden Jahre in trockenen Tüchern haben. "Der Deutsche Tennisbund beantragt im November seine geplanten Veranstaltungen bei der ITF (Internationale Tennis-Föderation.) für das kommende Jahr. Bis zu diesem Zeitpunkt müssen wir uns dem DTB erklärt haben", sagt Grundhöfer.
Er selbst wolle auf jeden Fall weitermachen. Aus Liebe zum Tennis, zum Verein, einfach weil es ein Ehrenamt sei. Zudem habe er mit Alexandra Herrmann und Simone Göbel "ein perfekt funktionierendes Team. Da wäre es schade, aufhören zu müssen".
Extra: PARTIEN AM FREITAG


Am Freitag standen beim Trierer Tennis Grand Prix die Halbfinal-Partien an. Im ersten Einzel-Halbfinale unterlag der Deutsche Dominik Boehler dem Russen Alexey Vatutin in zwei Sätzen mit 4:6 und 2:6. Im ersten Doppel-Halbfinale setzten sich Patrick Grigoriu und Vasile Antonescu aus Rumänien gegen die Franzosen Lescure Mick und Quentin Folliot durch (6:3;6:3). Die restlichen Halbfinals waren bei Redaktionsschluss noch nicht beendet.

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