Danish Dynamite mit Eifeler Wurzeln

Hockenheim/Irrel/Echternach · Zum Abschluss der Saison noch einmal der Sprung aufs Treppchen und Rang fünf in der Endabrechnung. Nicki Thiim war am Wochenende im Rahmen der DTM noch einmal einer der Dominatoren im weltweit schnellsten Markenpokal, dem Porsche Carrera Cup. In der Eifel hat der dänische Name Thiim immer noch einen guten Klang und viele Freunde.

 Glückwunsch! Der Porsche-Pilot Nicki Thiim (links) nimmt am Sonntag den Pokal zu Rang zwei im letzten Rennen des Jahres in Hockenheim entgegen. TV-Foto: Jürgen C. Braun

Glückwunsch! Der Porsche-Pilot Nicki Thiim (links) nimmt am Sonntag den Pokal zu Rang zwei im letzten Rennen des Jahres in Hockenheim entgegen. TV-Foto: Jürgen C. Braun

Hockenheim/Irrel/Echternach. Er hatte gar keine Chance, sich vom Motorhome des Austria-Teams Lechner-Racing in eine Ecke zu verziehen, um in Ruhe sein Handy-Telefonat zu Ende zu bringen.
Die Fans folgten dem semmelblonden Sportwagen-Piloten auf Schritt und Tritt: Hier ein Autogramm, dort ein Handy-Foto, dann ein Händeschütteln zu Rang zwei im letzten Rennen des Jahres gegen international starke Konkurrenz. Der 25-jährige Schlacks, ein wahrer Cosmopolit der Rennkurse, ist inzwischen eine feste Größe im Kalender geworden.
An der Seite von Vater Kurt, dem lange in Irrel wohnhaften DTM-Champion des Jahres 1986, unternahm der junge Däne in der Eifel seine ersten Schritte und begleitete den Vater, einen ebenso schweigsamen Zeitgenossen wie akribischen Rennfahrer, oft bei dessen liebstem Hobby: dem Angeln in der Südeifel.
Die Region hat den jungen Mann, der im Porsche Carrera Cup für das österreichische Team Lechner-Racing fährt, nicht losgelassen. Im luxemburgischen Echternach ist er heimisch geworden. "Dort kann ich wunderbar ausspannen und zur Ruhe kommen."
Die Gene des Vaters machten sich schnell bemerkbar. Nicki war ein Dreikäsehoch, gerade mal elf Jahre alt, als er seine ersten Fahrversuche in den kleinen Kartklassen unternahm. Talent, Fleiß und der Wille, es dem "alten Herrn" gleichzutun, bestimmten in der Folge seinen sportlichen Werdegang. "Ich habe von meinem Vater unheimlich viel gelernt. Er fährt ja heute noch selbst im Audi TT RS Langstreckenrennen auf dem Nürburgring. Aber Kurt und Nicki waren nicht nur Lehrer und Schüler, sondern bildeten auch schon gemeinsam ein Team. 2007, mit gerade mal 18 Jahren, war der Musterschüler Reservefahrer für Vater Kurt in der "Danish Touring Car Championship".
Der Name Thiim hat in Irrel, wo Vater Kurt zur Kultfigur wurde, immer noch einen guten Klang. Viele Fans begleiten Nicki bei den Porsche-Rennen, die im Rahmenprogramm der DTM ausgetragen werden. Für ein freundliches Hallo und ein kurzes Gespräch ist immer Zeit. Auch den wohl größten Erfolg seiner noch jungen Karriere feierte der Sohn des 1986er DTM-Champions quasi direkt "vor der Haustür".
Im vergangenen Jahr gehörte er zum erfolgreichen Quartett, bestehend aus Bernd Schneider, Jeroen Bleekemolen, Sean Edwards und eben Nicki Thiim, das dem Hersteller Mercedes "nebenbei" den ersten Triumph beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring bescherte. Nicki ist eben "Danish Dynamite" mit Eifeler Wurzeln.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort