Danke Volkhart Rosch

Zum Tode des Leichtathletik-Trainers, TV vom 12. Juli.

Als langjähriges Präsidiumsmitglied des Postsportvereins Trier (Öffentlichkeitsarbeit 1983 bis 2003 bzw. Präsident von 1995 bis 2002) habe ich den Trierer Sport, viele seiner Athleten und auch viele seiner Funktionäre kennengelernt. Unter ihnen gebührt Volkhart Rosch ein Spitzenplatz. Wie bereits vor dem Krieg erreichte die olympische Kernsportart Leichtathletik vor allem in den 60er- und 70er-Jahren eine führende Rolle im Trierer Sport. Eng verbunden mit diesem Aufschwung waren die Namen Peter Repp, Toni Chorus und Volkhart Rosch. Unvergessen vor allem die sportlichen Großveranstaltungen im Trierer Waldstadion, hier insbesondere das alljährliche Pfingstsportfest, zu dem oft Tausende Zuschauer pilgerten, um die Wettkämpfe der Spitzen-Leichtathleten zu erleben. Und mittendrin Volkhart Rosch, als junger Aktiver, als Trainer, Betreuer und Organisator - wenn es um seine Leichtathletik ging, war er sich für keine Aufgabe zu schade. Eine der größten Enttäuschungen erlebte Rosch aber dann an dem Tag, als der Rat der Stadt Trier sich 1983 für den Bau der Kunststoffbahn im Moselstadion und nicht im Waldstadion entschied. War das Waldstadion bis dahin sein zweites Zuhause, wurde dann das Moselstadion immer mehr zu seinem - vor allem abendlichen - Aufenthaltsort. "Geh doch mal zum Rosch!" Das war ein geflügeltes Wort bei Trierer Sportexperten und eine Empfehlung für so manchen Jugendlichen, dessen läuferisches Talent unübersehbar war. Und Volkhart Rosch nahm das jeweilige Talent unter seine Fittische. Das bedeutete dann unzählige Trainingseinheiten, die Rosch mit Ratschlägen und Stoppuhr begleitete. Kein Wochenende, an dem nicht der Vereinsbus mit Fahrer Rosch und jungen Talenten zu einer Leichtathletikveranstaltung oder in ein Trainingslager rollte. Die Erfolge der Athleten waren auch seine. Sein persönliches Engagement erschöpfte sich aber nicht nur durch die Aktivitäten an der Aschen- bzw. Tartanbahn. Unermüdlich suchte er Unterstützung im ideellen und vor allem auch im finanziellen Bereich. Auch bei mir, vor allem in meiner Zeit als Präsident des PST, hat Volkhart Rosch immer ein offenes Ohr gefunden, wenn auch manche seiner Wünsche unerfüllt blieben. Nicht nur der Postsportverein Trier, die Leichtathletik überhaupt und die Stadt Trier haben einen ihrer großen Sportler verloren. Helmut Basten, PST-Präsidiumsmitglied 1983 bis 2002; Präsident 1995 bis 2002

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