Der Beifahrer und sein unvergessliches Wochenende

Geichlingen/Sachsenring · Mit neuen sportlichen Zielen und einem respektablen Ergebnis ist der Eifeler Motorradsportler Jens Lehnertz von seinem ersten Lauf zur Motorrad-Weltmeisterschaft auf dem Sachsenring zurückgekehrt. Mit seinem Schweizer Piloten Jakob Rutz belegte der 21-Jährige in der Gespannklasse Rang elf unter 26 Teams.

 Jens Lehnertz ist begeistert von seinem ersten WM-Erlebnis: „Ich habe unheimlich viel gelernt“, sagt der 21-Jährige. TV-Foto: Jürgen C. Braun

Jens Lehnertz ist begeistert von seinem ersten WM-Erlebnis: „Ich habe unheimlich viel gelernt“, sagt der 21-Jährige. TV-Foto: Jürgen C. Braun

Geichlingen/Sachsenring. "Ich habe gar nicht gewusst, dass ich so viele Muskeln hab. Und dass die sich auch alle so melden können." Erschöpft, aber glücklich kehrte der 21-jährige Zimmermann am Montagmorgen um sechs Uhr wieder von seinem großen Motorrad-Abenteuer am Sachsenring an die luxemburgische Grenze zurück nach Hause. Auch wenn der angestrebte Rang, "ein Platz unter den Top Ten", um Haaresbreite verpasst wurde, steht der junge Mann jetzt in den Ergebnislisten der Motorrad-Weltmeisterschaft. Und er hat den Grundstein gelegt für eine Laufbahn, die ihn noch zu viel höheren Weihen im Motorradrennsport führen kann.
Während am Sachsenring alles dem Auftritt des Deutschen Moto-GP-Helden Stefan Bradl entgegenfieberte, galt es für Jens Lehnertz und seinen Fahrer, den WM-Fünften Jakob Rutz (Schweiz), sich zunächst einmal zusammenzufinden. Dafür standen den beiden gerade mal zwei Qualifikationsläufe am Freitag und Samstag zur Verfügung.
"Ich musste mich erst einmal an alles gewöhnen. Im Beiwagen war alles anders, die Griffe anders angebracht. Jakob fährt einen ganz anderen Stil, er ist sehr beifahrerbedacht, aber ich musste auch mehr arbeiten", schilderte uns der junge Mann aus der Südeifel seine ersten Eindrücke. Position 17 stand nach dem ersten gemeinsamen Training unter dem Strich. Das zweite Training am Samstag musste wegen eines Motorplatzers eines Konkurrenten abgebrochen werden.
"Wir gingen von Platz 17 aus ins Rennen, zunächst passte gar nichts, aber dann hatten wir uns doch etwas aneinander gewöhnt, und wir holten Runde um Runde auf." Insgesamt 22 Runden à 1,30 Minuten galt es, auf dem Sachsenring zurückzulegen. Am Ende sah das Gespann Rutz/Lehnertz als Elfter unter den 26 Teams der gesamten Weltklasse die schwarz-weiß karierte Zielflagge.
Sein Fazit: "Ich habe unheimlich viel gelernt, insgesamt war es ein Wochenende, das ich nie vergessen werde. Es war einfach faszinierend." Nach der Saison wollen sich Jakob Rutz und Jens Lehnertz zusammensetzen, um über eine eventuelle gemeinsame Zukunft zu sprechen. Zumindest, um einige gemeinsame Rennen zu bestreiten. jüb

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