Der "Große Preis der Eifel" geht nach Thüringen

Dockendorf · Andre Stude ist der Gewinner des "Großen Preises der Eifel". In einem Höllenritt gewann er das Stechen im Springen der schweren Klasse. 200 Reiter starteten in 22 Prüfungen bei den Dockendorfer Reitertagen.

 So sehen Sieger aus: Andre Stude aus Zwickau gewinnt mit Fine Lady und einem heißen Ritt das Stechen des Drei-Sterne-Springens der Klasse S bei den Dockendorfer Reitertagen. TV-Foto: Mechthild Schneiders

So sehen Sieger aus: Andre Stude aus Zwickau gewinnt mit Fine Lady und einem heißen Ritt das Stechen des Drei-Sterne-Springens der Klasse S bei den Dockendorfer Reitertagen. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Dockendorf. "Servus, mach\'s guat" tönt es aus dem Lautsprecher, knapp 4000 Zuschauer jubeln: Sie schicken Marcel Ewen nach Hause. Im dritten Stechen reißt der Luxemburger mit Orgueil Fortaine die zwei Meter hohe Mauer - 1,90 Meter, Platz fünf. "Die zwei soll stehen", ist die Maßgabe von Parcourschef Peter Schumacher zu Beginn des Mächtigkeitsspringens. Vier Reiter schaffen diese Höhe. Doch nur einer der zwölf Reiter am Start überspringt die 2,10 Meter: Tobias Meyer, Augsburg.
"Das war früher mein Lieblingsturnier", sagt Jessika Zerlett (18) aus Bornheim. Früher sei ihr Vater hier gestartet, nun ist sie selbst mit zwei Stuten dabei. "Das ist super gemacht, es macht Spaß, hier zu reiten." Auch Andre Stude ist Wiederholungstäter. "Ich habe das Turnier in guter Erinnerung", sagt der 29-Jährige. Nun habe er gute Pferde, "sonst brauchst du hier nicht anzutreten". Mit fünf ist er aus Zwickau angereist und reitet von der Youngster-Prüfung bis zum "Großen Preis der Eifel" mit.
Bei der ersten Qualifikation, ein Zwei-Sterne-Springen der Klasse S, hat er einen Abwurf - Platz 25: Das Feld ist stark besetzt mit Topreitern aus zehn Nationen, darunter aus Katar, Haiti und - Caio Carvalho aus Brasilien, dem Gewinner der zweite Quali. Der Parcours, eine S*-Prüfung, hat es in sich: Nur 13 von 71 Reitern kommen fehlerfrei ins Ziel, darunter Jörg Ruppert (Esch) mit der viertbesten Zeit. Doch im Finale reißen er und Marteloh zwei Hindernisse. Als schnellster Fehlerfreier der 45 Teilnehmer geht Stude als Letzter im Stechen an den Start: Es gilt, die 43,37 Sekunden von Andreas Krieg (Donaueschingen) zu schlagen. Stude greift an. Schier im Renngalopp geht es über die restlichen Hindernisse. Bei 41,73 Sekunden bleibt die Uhr stehen. 4500 Euro nimmt er alleine für diesen Ritt mit nach Thüringen - das Turnier des kleinsten rheinland-pfälzischen Reitvereins ist das am höchsten dotierte in Deutschland.
Schon deshalb ist das Starterfeld der knapp 200 Reiter qualitativ, aber mit mehr als 1500 Starts auch quantitativ erstklassig besetzt. "Wir mussten die Notbremse ziehen", sagt Thomas Peters, der mit seiner Familie das Turnier organisiert, "sonst wären wir überrannt worden." Alleine in der Zweiphasen-Springprüfung, einer Qualifikation für die Mittlere Tour, die Armin Schäfer jun. (Mannheim) gewinnt, sind knapp 170 Paare am Start. Viele Reiter nutzen das Turnier auch, um sich fitzumachen für die anstehenden großen Wettkämpfe. Wie Hassan Mohammed Bassem (Katar): "‚Der Große Preis\' ist hoch genug. Hier sind gute Reiter und gute Pferde am Start." Und Farid Ladjouan aus Haiti verspricht: "Ich komme wieder!" mehi
Ergebnisse auf www.dockendorfer-reitertage.de

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