Der Weltmeister und die Chemie

Gilzem · Auf den ersten Blick ist der Wechsel eines Keglers vom deutschen Rekordmeister KF Oberthal zum Zweitligisten SK Eifelland Gilzem nur schwer nachvollziehbar. Pascal Petry, der diesen Schritt vor dieser Saison unternommen hat, nennt dem TV viele gute Gründe für den Wechsel.

 Nach einigen Anfangsschwierigkeiten fügt sich Pascal Petry immer besser ins Gilzemer Team ein. TV-Foto: Hans Krämer

Nach einigen Anfangsschwierigkeiten fügt sich Pascal Petry immer besser ins Gilzemer Team ein. TV-Foto: Hans Krämer

Gilzem. "Ich gehörte in Oberthal nicht zur Stammformation der ersten Mannschaft", sagt der 24-Jährige, "ich habe dort im Training von den Stars zwar viel gelernt, aber ich wollte einen Tapetenwechsel, eine neue Herausforderung."
Dass er sich Gilzem ausgesucht hat, hat "mit der wirklich guten Chemie innerhalb des Teams zu tun". Wer soll das besser beurteilen können als jemand, der sich bald Diplom-Chemiker nennen darf? "Ich werde in Kürze den Bachelor an der Universität in Straßburg machen", sagt Petry, der sowohl über die deutsche als auch die französische Staatsangehörigkeit verfügt und im Dreiländereck in Evendorff in Lothringen wohnt.
Gilzem als Verein war zwar Neuland für ihn, aber zumindest die jungen Burschen, die Teamchef Klaus Dichter um sich gesammelt hat, kennt er von vielen internationalen Wettkämpfen bei den Junioren. Im Sommer schnappte er seinem jetzigen Vereinskameraden Christian Junk den WM-Titel in der Altersklasse U 24 beim Championat in Petange (Luxemburg) weg. Junk und Patrick Dichter, ebenfalls bereits mit Gold bei Weltmeisterschaften ausgezeichnet, kennt er von diesen Wettbewerben.
Überhaupt stellt Gilzem, sieht man von der "grauen Eminenz" Klaus Dichter ab - auch er ist ehemaliger Weltmeister -, ein sehr junges Team. Hinter Dichter (57 Jahre) ist Greischer (35) der zweitälteste Spieler, dann folgen Tom Hoffmann (25), Pascal Petry und Patrick Dichter (je 24) und Junk (21). "Das passt alles schon sehr gut", sagt Petry, der zugibt, dass "mein nicht optimaler Saisonstart sich auch auf die Mannschaft ausgewirkt hat". Obwohl er die schnelle Anpassung an ungewohnte Verhältnisse als eine seiner Stärken bezeichnet, "habe ich doch ein paar Wochen gebraucht, um mich auf die speziellen Bedingungen in Gilzem einzustellen". "Ich konnte auch wegen des Studiums nicht in gewohnten Umfang trainieren", nennt er einen Grund, weshalb es zu Beginn noch nicht so rund lief. "Aber wir sind jetzt auf einem guten Weg", sagt Petry, der mit neun Jahren in Amnéville mit dem Kegelsport begann. "Der Klassenerhalt ist ein realistisches Ziel. Jeder Platz weiter oben ist eine Zugabe."

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