Die beste Saison der Vereinsgeschichte

Riol · Kein Verein in Deutschland hat das Sportkegeln so dominiert wie der KSV Riol in der abgelaufenen Saison. Am vergangenen Wochenende ehrte der Verein seine überaus erfolgreichen Aktiven in einer Feierstunde. Als Präsent gab es für die Titelsammler nummerierte Kugeln mit persönlicher Widmung.

 Die Kegel-Profis des KSV Riol: Hintere Reihe von links: Horst Mickisch, Steve Blasen, Nico Klink, Martine Keller, Josef Meter; Mitte von links: Marjan Leis, Kai Knobel und Alain Blasen. Unten der wohl künftige Nachwuchs der Sportkegler: David und Noah Meter. TV-Foto: Sandra Blass-Naisar

Die Kegel-Profis des KSV Riol: Hintere Reihe von links: Horst Mickisch, Steve Blasen, Nico Klink, Martine Keller, Josef Meter; Mitte von links: Marjan Leis, Kai Knobel und Alain Blasen. Unten der wohl künftige Nachwuchs der Sportkegler: David und Noah Meter. TV-Foto: Sandra Blass-Naisar

Riol. "Der einzige Erfolg, der in diesem Jahr gefehlt hat, war der Bundesliga-Titel", sagte Anton Krämer, Sportwart des KSV Riol, der seine Kegler gemeinsam mit dem Vorsitzenden Josef Valentin und dem Landtagsabgeordneten und Ortsbürgermeister Arnold Schmitt ehrte. "Aber den holen wir uns auch noch!"
Davon sind auch die überragenden Sportler des KSV überzeugt. Wie Steve Blasen, der einen Rekord aufstellte, der vielleicht nur mit dem historischen Sieg von Sven Hannawald bei der Vier-Schanzen-Tournee zu vergleichen ist. Der 40-jährige Luxemburger, der seit vier Jahren für den KSV als "Abräumer" an den Start geht, wurde in Kelmis (Belgien) zum dritten Mal in Folge Weltmeister. Das ist zuvor noch keinem Kegler gelungen.
Auch Blasen selbst hatte nicht an den Erfolg geglaubt, "weil ich während der gesamten Wettbewerbe zuvor keinen Zugang zu den Bahnen gefunden habe." Auch im Endlauf sah es zunächst nicht nach einem Sieg aus - mit 13 Neunern in der letzten Räumgasse überflügelte er noch alle Konkurrenten. Mit dem Luxemburger Nationalteam wurde er "nur" Zweiter. Hinter der deutschen Mannschaft, mit der sich Kai Knobel, mit 32 Jahren der Youngster unter den Topstars, einen von drei Titeln in Kelmis holte. "Ich wollte Weltmeister werden", sagt Knobel, "aber gleich drei Mal? Das hat alle Erwartungen übertroffen."
Der Kasseler, den die Liebe in die Region Trier verschlagen hat, holte sich in Kelmis noch zwei Goldmedaillen in den Disziplinen Tandem (mit Daniel Mittelstädt/Heiligenhaus) und Team Doppel (mit Andre Laukmann/Paffrath). "Jetzt noch mit Riol Meister werden, dann wäre alles perfekt", so Knobel. Blasen kündigte sogar an: "Dann gehe ich in Rente."
Mit zwei WM-Titeln und einer Silbermedaille war ein Neu-Rioler, der frühere Oberthaler Horst Mikisch bei der WM der Herren A in Trier (ab 50 Jahre) nach Knobel der erfolgreichste Medaillensammler. Mikisch ist erst seit wenigen Monaten für Riol spielberechtigt und sagt nicht nur mit Blick auf seine Titel mit dem Nationalteam, im Mixed-Tandem mit Bettina Wolltersdorf und dem zweiten Platz im Einzel: "Ich bin fünf, sechs Jahre zu spät zum KSV gewechselt." Die Gründe nennt der 51-Jährige, der zuvor schon mehrfacher Weltmeister und 39-facher deutscher Titelträger war, in einem Satz: "Ich bin hier bei einem glänzend geführten Verein gelandet, in dem es dennoch sehr familiär zugeht." Nach den Erfahrungen, die er bisher gesammelt hatte, wohl eher die Ausnahme.
Blasen, Knobel und Mikisch sind nur die Spitze des "Rioler Eisbergs" - die drei WM-Titel von Elgin Justen (SKC Trier-Riol) und die Treppchenplätze bei der WM und die Erfolge bei der Deutschen Meisterschaft sollen dennoch nicht unerwähnt bleiben.

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