Die Ehrenamtlichen halten den Hafen sauber

Trier · 370 Mitglieder hat die PST-Segelabteilung. Der Jachthafen in Trier macht viel Freude - aber auch viel Arbeit.

Trier Die Segler des Post-Sportvereins Trier (PST) kümmern sich nicht nur um ihre Boote und Turniere, sondern auch um den Trierer Jachthafen. Dessen Verwaltung wurde dem PST vor vielen Jahren von der Stadt Trier übertragen, eine Win-win-Situation für beide Seiten. Doch der Hafen macht den Seglern auch sehr viel Arbeit, die sie alleine nur schwer gestemmt bekommen. Sie arbeiten nämlich ehrenamtlich und sind dabei allein auf sich gestellt. Freud und Leid liegen so nah beieinander wie die Boote im eng gefüllten Hafenbecken. Die Vorstandsmitglieder der Segelabteilung sind besonders stark von der Hafenarbeit betroffen. Patricia Erbeldinger ist die Vorsitzende der Abteilung und kümmert sich intensiv um den Jachthafen. Sie freut sich über die Möglichkeit, einen mehr oder minder eigenen Hafen zu haben, erlebt tagtäglich aber auch die riesige Arbeit dahinter. Seitens der Stadt sieht sie ein paar Versäumnisse.Frau Erbeldinger, Sie und Ihre Segler haben den Jachthafen aktuell zur eigenen Verfügung. Im Gegenzug müssen Sie sich aber um ihn kümmern. Wie gerne machen Sie das?Erbeldinger Sehr gerne. Alle Segler hier sehen den Hafen als "ihren" Hafen an, obwohl er uns offiziell nicht gehört. Gerade das macht uns aber viel Arbeit. Wir müssen beispielsweise zwei Kassen führen: eine Vereinskasse, da der PST seinem gemeinnützigen Anspruch gerecht werden muss, und eine städtische Kasse für alles rund um die Hafenverwaltung. Es kommen schließlich Gäste her, wir vermieten Liegeplätze für die Boote und sanieren bei Bedarf die Stege. Zusätzlich müssen wir die Grünanlagen sauber halten, die Homepage betreiben und so weiter. Wie viele Arbeitsstunden kommen da zusammen?Erbeldinger Jeder, der sein Boot im Hafen liegen hat, leistet dafür um die zehn Arbeitsstunden pro Jahr. Auch alle anderen Segler im Verein helfen immer wieder mit - bei etwa 140 Hafenliegern und 370 Mitgliedern sieht man, wie viel Arbeit der Hafen macht.Welche Veränderungen würden Sie sich denn wünschen, um die Situation zu verbessern?Erbeldinger Generell würde ich sagen: So, wie es ist, ist es die bestmögliche Regelung. Wir wünschen uns nur, dass unsere Arbeit mehr anerkannt wird. In Trier segeln zu können, ist etwas ganz Besonderes: Die nächsten Segelreviere liegen erst in Traben-Trarbach und in Esch/Alzette. Über das Wasser kommen viele Touristen nach Trier, die einen festen Anteil am Trierer Tourismus ausmachen. Trotzdem unterstützt uns die Stadt an manchen Stellen nur kaum. Ein Beispiel: Vor einigen Jahren wurde direkt bei unserem Hafen ein Nebenbecken der Mosel gebaut. Das wäre die perfekte Gelegenheit gewesen, auch unseren Hafen auszubauen, der schon seit vielen Jahren sehr gut gefüllt ist. Wir hatten damals mit allen Verantwortlichen gesprochen, aber leider hat die Stadt das nötige Geld an anderen Stellen eingeplant. Ein anderes Mal mussten wir lange kämpfen, bis endlich ein häufig genutzter, aber sehr gefährlicher Radweg hier am Hafengelände anders geführt wurde. Wir wünschen uns generell eine bessere Kommunikation und mehr Unterstützung von der Stadt.Wie zufrieden sind Sie denn trotz dieser Aspekte mit Ihrem Hafen und der gegenwärtigen Lage?Erbeldinger Der Zeitaufwand ist schon ein echtes Problem, das schreckt auch immer neue Vorstandsmitglieder ab. Abgesehen davon kommen jedes Jahr viele Segler sogar aus anderen Ländern immer wieder gerne hierher und loben auch, was für ein tolles Segelrevier wir hier in Trier haben. Das spricht doch eigentlich für sich.Lucas Blasius

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