Die Gruppe wird größer, die Stimmung immer besser

Saarbrücken · Gut 500 Kilometer haben die mehr als 300 Radfahrer bei der Fairplay-Tour durch die Großregion hinter sich. Das vorletzte Etappenziel ist morgen Traben-Trarbach. Seit Dienstag sind auch die Teilnehmer der deutsch-französischen Freundschaftstour Paris-Berlin dabei.

Saarbrücken. Auch Herbert Ehlen war am Dienstagabend etwas geschafft. Rund 130 Kilometer lang war die vierte Etappe der Fairplay-Tour von Mersch in Luxemburg ins französische Metz. Anschließend machte sich der 62-Jährige zusammen mit Dominik von Wirth auf die Suche nach einem Vorfahrer. So werden bei der Fairplay-Tour besonders erfahrene Jugendliche genannt, die die Straßeneinmündungen entlang der Strecke absperren. "Die Überholer sind schon älter und wissen, wie sie sich zu verhalten haben", erklärt Ehlen. Wenn die Radfahrer die Gefahrenstelle passiert haben, rasen die Vorfahrer entweder am Tross vorbei zur nächsten Einmündung oder warten auf den Besenwagen. Das Begleitfahrzeug sammelt die auf, die wegen Defekts oder Übermüdung liegengeblieben sind.Dieser Überholer wartete allerdings an einer Stelle auf dem Moselradweg in Frankreich, den der Besenwagen nicht anfuhr. "Der sollte eigentlich abgeholt werden, aber irgendwie haben die sich verpasst", erzählt Ehlen. Als der kleine Suchtrupp ihn erreichte, wartete der Vorfahrer bereits zwei Stunden. "So, wie er das machen soll", sagt Ehlen. Denn am Streckenverlauf findet man jeden gut wieder - auch wenn das ein Zusatzkilometer bedeutet.Und ein Handy? "Allgemein sollen die Handys in den Taschen in den LKW kommen. Sonst klingelt es hier und da während der Fahrt. Das ist zu gefährlich", erklärt Ehlen das Handy-Verbot für den Großteil der Tour-Teilnehmer.Der Tross wuchs am Dienstag auf rund 350 Radfahrer an. Denn seit der Etappe nach Metz sind die Radfahrer der Tour Paris-Berlin, mit der an 50 Jahre deutsch-französische Freundschaft erinnert werden soll, dabei. Die Radler erinnern an den Élysée-Vertrag, der vor 50 Jahren geschlossen wurde.Völkerverständigung ist auch ein Ziel der Fairplay-Tour. Egal wie sehr sich die Radfahrer auf mancher Etappe beeilen müssen, um rechtzeitig bei den verschiedenen Empfängen, wie gestern mit der saarländischen Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer, zu sein, "es bleibt immer Zeit, sich auszutauschen", sagt Ehlen. Durch den Umgang mit manchen Schwierigkeiten lernten die Jugendlichen etwas fürs Leben, sagt der Jünkerather Lehrer: "Sie müssen auch mal erfahren, dass nicht immer alles wie geplant läuft. Dann muss man sich anstrengen, um sein Ziel doch noch zu erreichen."So wie auf der ersten Etappe regnete es auch während der gestrigen von Metz nach Saarbrücken. Die Stimmung drücke das nur etwas, sagt Ehlen, der die Fairplay-Tour zusammen mit Klaus Klaeren von der Trierer Sportakademie seit 1999 organisiert. Und die Stimmung wird weiter steigen, wenn die Fairplay-Tour heute Traben-Trarbach und über Bekond am Samstag (gegen 15 Uhr) die Arena Trier erreicht.teu Fairplay-Tour im Internet: www.fairplay-tour.de

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