Trier. Im Trierer Weißhauswald vergaß manch einer der Hobbyläufer aus der Gruppe der sogenannten Dienstagslatscher im Gespräch mit Dieter Baumann, 5000-Meter-Olympiasieger von Barcelona, das Tempo. Als Hobbyläufer rennt Baumann zwar weiterhin niemanden hinterher, aber er wartete an markanten Wegpunkten wie dem Schusterskreuz auf die, die das im Redefluss gesteigerte Tempo nicht mithalten konnten.
Nach dem flottem Dauerlauf erwartete Kabarett-Organisator Elmar Fank Baumann und begrüßte ihn im Club Toni am Trierer Domfreihof. Nach der läuferischen Vorbelastung bewies der bekannteste deutsche Läufer im Gewölbekeller vor rund 50 Zuhörern, dass nicht nur seine Beine, sondern auch seine Zunge schnell ist. Und er kann improvisieren: der Körner- und Currywurst-Teil des Programms "Körner, Currywurst, Kenia" fiel kurzerhand unter den Tisch. Stattdessen gab Baumann Freizeitläufer Hermann Barten Tipps und zwei Trainingspläne, wie der 54-Jährige aus Breit im Hunsrück (Kreis Bernkastel-Wittlich) seine Marathon-Bestzeit (bisher 3:08:06 Stunden) unter die Drei-Stunden-Marke drücken könne.
Baumann nahm die Läufer mit ihren Marotten, aber auch die Geschäftemacher rund um den Sport auf die Schippe. Manchmal bekam man aber auch einen direkten Einblick in seine Sportlerseele. Der spätere Olympiasieger erzählte davon, wie der Marokkaner Saïd Aouita als erster Mensch die 3000 Meter unter 7:30 Minuten lief. "Ich habe gedacht: Wenn ich das auch mal könnte." Fast hätte es geklappt. Baumanns deutscher Rekord steht seit 13 Jahren bei 7:30,50 Minuten.teu