Ein Pionier in der Königsklasse der Leichtathleten

Zell/Bernkastel-Kues · Bodo Engelke stammt aus Hamburg, ist in Bernkastel-Kues heimisch geworden und hat nun zum dritten Mal am Zeller Mittelmosel-Triathlon über die Olympische Distanz teilgenommen - und das mit 71 Jahren.

 Triathlet im „besten Alter“: Bodo Engelke (71) trainiert fünfmal die Woche das Laufen, Schwimmen und Radfahren.TV-Foto: Holger Teusch

Triathlet im „besten Alter“: Bodo Engelke (71) trainiert fünfmal die Woche das Laufen, Schwimmen und Radfahren.TV-Foto: Holger Teusch

Zell/Bernkastel-Kues. Bodo Engelke hat ein Problem: "Wie man in meinem Alter trainieren muss, kann einem niemand genau sagen", erzählt der 71-Jährige. Für jüngere Sportler gibt es so viele Anleitungen wie Weinbergsstöcke an der Mosel. Aber als der ehemalige Geschäftsführer einer großen Traben-Trarbacher Firma für Verpackungen als Rentner mit dem Triathlonsport begann, war er Pionier. "Man muss ausprobieren, was für einen persönlich am besten ist", sagt Engelke.
Fünf- bis sechsmal wöchentlich trainiert der Wahl-Moselaner seitdem: Laufen, Radfahren (soweit es das Wetter zulässt), im Winter Training auf dem Spinningrad und einmal pro Woche Schwimmen. Beim Mittelmosel-Triathlon in Zell absolvierte er seinen fünften Triathlon.
Viermal kämpfte sich Engelke über die Olympische Distanz von 1500 Meter Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und zehn Kilometer Laufen. Einmal kam er auf der halben Ironman-Distanz (1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren, Halbmarathon) ins Ziel. Dass er beim Mittelmosel-Triathlon die Altersklasse der 70- bis 74-Jährigen (M 70) gewann, war klar. Er war der einzige Teilnehmer und insgesamt der mit Abstand älteste bei der Veranstaltung.
Aber wie kommt man als Rentner, in einem Alter, in dem andere oft bestenfalls wandern, zum Triathlon? "Durch den Sohn. Der hat mich angesteckt. Er macht Ironman in zehneinhalb Stunden", erzählt Engelke.
Früher im Rennrudern aktiv


Hartes Training hatte er als Jugendlicher kennengelernt. In Hamburg betrieb er Rennrudern. Sechsmal pro Woche wurde in der Nachkriegszeit trainiert. Als es ihn beruflich an die Mosel zog, trieb er jahrzehntelang keinen Leistungssport. Dass er auch nach der Pensionierung in Bernkastel-Kues blieb, war für Engelke keine Frage. "Es gefällt uns gut hier. Das ist eine Gegend, in der es sich gut leben lässt", sagt er mit immer noch leichtem hanseatischen Akzent. Und ein Triathlon an der Mosel ist für Engelke natürlich ein Muss. Auch wenn die Beine nach 3:44:54 Stunden ganz schön weh taten.

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