Ein Schritt vor, zwei Schritte zurück

Die Leichtathletik ist faszinierend. Der Kampf um Hundertstelsekunden, die Ästhetik von Bewegungen, das Annähern an Limits, Dramen auf der Tartanbahn.

Die Athleten ziehen das Publikum in ihren Bann. Mehr als 700 000 Fans an den zehn WM-Tagen in London bedeuten einen neuen Zuschauerrekord.
Also alles wieder im Lot in der zuletzt so krisengeschüttelten olympischen Kernsportart? Leider nein. Es bleiben Widersprüchlichkeiten. Die Korruptionsvorwürfe gegen den Ex-Weltverbands-Boss Lamina Diack, der russische Dopingskandal oder der weiterhin offene Umgang mit erhöhten Testosteronwerten bei Athletinnen - eine Diskussion, die wegen der südafrikanischen 800-Meter-Weltmeisterin Caster Semenya geführt wird und teilweise unwürdige Züge trägt.
Und da ist die Austragung der nächsten WM in Doha, alles andere als eine Keimzelle der internationalen Leichtathletik. Die WM in London mag in puncto Außendarstellung und Reformdebatten ein Schritt nach vorne gewesen sein, die Vergabe der Titelkämpfe in die Wüste wird die Sportart wieder zwei Schritte zurückwerfen.
m.blahak@volksfreund.de

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