Ein Sport ohne Wettkampf

Beim Selbstverteidigungs-Training wird der Puls hochgetrieben. Grundsätzlich eignet es sich für alle Interessierten.

 Auch Schreien kann schon helfen. Zur Selbstverteidigung gehört auch, selbstbewusst aufzutreten. TV-Foto: Lucas Blasius

Auch Schreien kann schon helfen. Zur Selbstverteidigung gehört auch, selbstbewusst aufzutreten. TV-Foto: Lucas Blasius

Foto: LUCAS BLASIUS (g_sport

Beim Thema Selbstverteidigung (SV) denkt nicht jeder an Sport. Trotzdem beansprucht das Training Körper und Geist. "Wir bewegen uns, wir treiben den Puls hoch, und wir fordern unsere Aufmerksamkeit", sagt Martin Panschar, der in Trier ein wöchentliches Training für Selbstverteidigung (SV) gibt. "Beim Fußball wird ein Ball getreten, wir treten gegen einen Dummy."
Im Training lernen die Teilnehmer Blocks, Schläge, Tritte und Würfe. Zudem kann auch immer wieder ein Fokus auf andere körperliche Aspekte gelegt werden: Koordination, Ausdauer, Atmung oder das Abfangen von Stürzen.
Körperliche Betätigung ist ein fester Bestandteil des Trainings.
Der Unterschied zu vielen anderen Sportarten ist allerdings der Zweck, der hinter dem SV-Training steht. Während Boxer oder auch Leichtathleten meist trainieren, um einen Wettkampf zu gewinnen und unter sportlichen Gesichtspunkten möglichst gut abzuschneiden, geht es bei der SV um die eigene Gesundheit und das eigene Leben. Im Training versucht niemand, Punkte zu gewinnen oder einen Rekord zu erreichen. Die Teilnehmer wollen lernen, wie sie sich in Notsituationen schützen und verteidigen können.
Die Grundlagen der SV stammen zu großen Teilen aus Kampfsportarten oder Kampfkünsten. Die Abwehr- und Kontertechniken wurden allerdings vereinfacht, damit sie realistisch und anwendbar sind. "Die SV ist konzentriert auf den einen Zweck, sich bei Gefahr schützen zu können", sagt Panschar.
Trotzdem - oder gerade deshalb - muss man nicht allzu sportlich sein, um am Training teilnehmen zu können. Jeder Teilnehmer setzt sich seine eigenen Maßstäbe, je nach Alter und Verfassung. Innerhalb dieses Rahmens werden dann zwar alle gefordert, ihr Bestes zu geben, dennoch muss niemand eine Leistung erbringen, zu der er nicht imstande ist. Panschar: "Das ist das Schöne an unserem Sport. Man ist nie zu alt dafür, und jeder kann sich weiterentwickeln."

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