Ein stolzer Spanier: Mini ganz maxi

Trier · Sie waren die Publikumslieblinge auf den 19 Prüfungen der Rallye Deutschland: Die beiden Mini John Cooper Works WRC mit Dani Sordo und Chris Meeke. Während der Brite Meeke am Sonntagmorgen ausschied, fuhr der Spanier Sordo als Dritter aufs Podium.

Trier. "Das haben wir nicht erwartet. Wir haben ganz bewusst die Messlatte hoch gelegt und unsere eigenen Ansprüche sehr offen kommuniziert. Aber dass wir schon bei unserer dritten Rallye aufs Podium fahren würden, das bestätigt uns in unserer Arbeit." Dave Wilcock, der technische Direktor des Mini WRC Teams war richtiggehend baff, als die Rallye am Sonntagnachmittag gelaufen war. Auch Meeke, der wegen eines technischen Defektes die Segel hatte streichen müssen, lag bis zu seinem Missgeschick permanent unter den ersten acht Fahrzeugen.
Erst im vergangenen Jahr hatte die Tochter der deutschen BMW-Group verkündet, dass sie ihre alte Tradition wieder aufleben lassen und 2011 an ausgesuchten WM-Rallyes teilnehmen würde. Im nächsten Jahr soll dann das komplette Programm gefahren werden. In den 1960er Jahren wurde der Flitzer zum Mythos auf den Rallyepisten: 1964, 1965 und 1967 gewann der "rasende Gartenzwerg" Mini Cooper S die legendäre Rallye Monte Carlo. Das Comeback soll keine Eintagsfliege sein. Ähnlich wie VW, das in zwei Jahren in die Serie einsteigen will, ist auch der BMW-Tochter daran gelegen, die Nachhaltigkeit der eigenen Produkte unter Beweis zu stellen. Nach drei Testläufen und dem ersten Podiumsrang sieht sich der Comebacker zwar auf dem richtigen Weg, aber noch längst nicht dort angekommen, wo man letztendlich hin will. Der 28 Jahre alte Sordo, der im Schatten seines damaligen Citroen-Teamgefährten Sébastien Loeb keine realistische Chance auf ein persönliches Weiterkommen mehr sah, gilt als Asphaltspezialist: "Mir kamen meine Erfahrungen bei dieser Rallye und auf diesem Untergrund sicher entgegen. Auf einigen Teilstrecken waren wir deutlich schneller als die Fords und auf der langen Prüfung auf der Panzerplatte war ich nahe an Ogier dran."
Die Rallyefans werden es angesichts der Eintönigkeit der vergangenen Jahre gerne vernommen haben. jüb

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