Ein Trierer Leichtgewicht macht seinen Weg

Trakai · Mit 17 Jahren gehört Kathrin Morbe zu den hoffnungsvollsten deutschen Nachwuchsruderinnen. Trainingslager statt Sommerferien hieß es für die Ruderin vom RV Treviris Trier in den vergangenen vier Wochen. Von morgen an kämpft sie bei der U19-Weltmeisterschaft um Medaillen.

 ORT: Trier *** PERSONEN: Morbe Kathrin *** Kathrin Morbe vom RV Treviris Trier startet ab Mittwoch bei den U19-Weltmeisterschaften der Ruderer im deutschen Doppelvierer. - TV-Foto: Holger Teusch ***

ORT: Trier *** PERSONEN: Morbe Kathrin *** Kathrin Morbe vom RV Treviris Trier startet ab Mittwoch bei den U19-Weltmeisterschaften der Ruderer im deutschen Doppelvierer. - TV-Foto: Holger Teusch ***

Foto: Holger Teusch (teu) ("TV-Upload Teusch"

Trakai. Benedikt Schwarz betonte es in den vergangenen Monaten immer wieder: Es ist etwas Besonderes, wenn eine Leichtgewichtsruderin (maximal 57,5 Kilogramm) ganz vorne in der offenen Gewichtsklasse mitmischt. Das tat Kathrin Morbe. Die Schülerin des Trierer Auguste-Viktoria-Gymnasiums sorgte mit dem Sieg beim Langstreckentest im Dezember für einen Paukenschlag. Aber das war genauso wie im Frühjahr in Leipzig (zweiter Platz) über 6000 Meter. Doch auch auf der olympischen Zwei-Kilometer-Distanz, wo die Kraftkomponente eine viel größere Rolle spielt? "Der Frühtest im April in Duisburg hat viel gezählt", erzählt Morbe. "Da war ich Vierte, und damit hätte niemand gerechnet, dass ich über 2000 Meter bei den Schweren so weit vorne bin. Das Ziel war, unter die besten acht zu kommen, weil die zur WM fahren."
Damit ging die Rudersaison für Morbe auch über die deutschen Jugendmeisterschaften, bei denen Nachwuchs-Bundestrainerin Brigitte Bielig (Dresden) unterschiedliche Doppelzweier- und -Vierer-Kombinationen testete (Morbe belegte zusammen mit der Hamburgerin Gesa Lindenau den vierten und im Quartett den dritten Platz), hinaus.
Während ihre Familie Urlaub in Dänemark machte, hieß es für Kathrin Morbe vier Wochen Trainingslager in Berlin-Grünau. Bei verschiedenen Tests sicherte sich Morbe einen Platz im von ihrem Heimtrainer Benedikt Schwarz betreuten Doppelvierer. "Sie macht ihren Job ganz gut", sagt der 25-Jährige. "Kathrin ist immer gut drauf. Das hilft auch gerade bei einem vierwöchigen Trainingslager." Der Platz der Triererin sei Bug. "Sie fährt als Erste über die Ziellinie", erklärt Schwarz. "Im Mittelschiff (Anmerkung: so wie der Trierer Olympiasieger Richard Schmidt) werde ich mich wohl nie aufhalten. Das sind eher die mit mehr Masse", weiß auch Leichtgewicht Morbe, die mit 17 Jahren zudem eine der Jüngsten ist und auch im nächsten Jahr noch bei der U19-WM startberechtigt ist.
Und was ist bei den diesjährigen Weltmeisterschaften im litauischen Trakai, rund 30 Kilometer von der Hauptstadt Vilnius entfernt, möglich? "Bisher war der Doppelvierer immer sehr gut. Im letzten Jahr ist er WM-Vierter geworden", sagt Morbe. Benedikt Schwarz ist angesichts des großen Starterfeldes von 20 Doppelvierern vorsichtig: "So viele Boote waren es in den letzten Jahren nie. Viele sind auch schon bei der U23-WM oder der U19-EM gestartet, zu der der Deutsche Ruderverband nicht fährt", erklärt der Trainer. teuExtra

Nach einer 15-stündigen Busfahrt in der Nacht von Samstag auf Sonntag bezog die deutsche Ruder-Junioren-Nationalmannschaft in Vilnius ihr Quartier. Bereits am Sonntagnachmittag wurde erstmals auf der Regattastrecke trainiert. Die Ruder-Weltmeisterschaft der U19-Junioren beginnt am Mittwoch (7. August) mit den Vorläufen. Kathrin Morbes Doppelvierer ist kurz nach 16 Uhr an der Reihe. Die Hoffnungsläufe sind für Donnerstag, die Halbfinals für Freitag (ab 12.45 Uhr) angesetzt. Sollte es Kathrin Morbes Boot so weit schaffen, ginge es am Samstag um 16.10 Uhr um Medaillen. teu

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