Eine einmalige Serie reißt

Petingen/Luxemburg · In der modernen Kegelhalle im luxemburgischen Petingen sind die Weltmeisterschaften der Sportkegler, Sektion Schere, zu Ende gegangen. In zehn von zwölf Disziplinen gewannen deutsche Sportler Gold. Kegler aus Riol und Gilzem erkegelten sich drei WM-Titel und viele weitere Medaillen.

 So jubeln Brasilianer: Bernardo Immendorff vom KSV Riol beim Freudensprung. Foto: DSKB

So jubeln Brasilianer: Bernardo Immendorff vom KSV Riol beim Freudensprung. Foto: DSKB

Petingen/Luxemburg. Zwar dominierten die deutschen Sportkegler in der Vergangenheit meist die Weltmeisterschaften, doch in der Königsdisziplin, dem Herren-Einzel, gelang ihnen nie der große Wurf. Hier schnappte zuletzt der Luxemburger Steve Blasen den deutschen Favoriten den Titel weg. Die unglaubliche Serie des seit fünf Jahren für den KSV Riol spielenden Blasen ist aber ausgerechnet bei seiner Heim-WM zu Ende gegangen. Im Finale der besten vier kam er schlecht in den Wettkampf und musste spätestens nach 90 von 120 Würfen die Hoffnung auf eine erneute Titelverteidigung aufgeben. Wie der sichere Sieger sah zehn Anwürfe vor Schluss der Franzose Pinot (886) aus. Doch Patzer mit seinen letzten drei Kugeln ließen den neuen Weltmeister Andre Laukmann (888) vom KSC Paffrath noch mit zwei Holz vorbeiziehen. Noch vor Blasen (831) erspielte Bernardo Immendorff (838) vom KSV Riol für Brasilien die Bronzemedaille.
Das Damen-Einzel verlief ähnlich spannend. Weltmeisterin wurde Yvonne Ruch vom KSC Polch vor Vereinskollegin Katja Ricken. Die beiden knapp unterlegenen Silbermedaillengewinner im Einzel sicherten sich anschließend als Trostpflaster die Goldmedaillen im Sprintwettbewerb. Ricken gelang hier mit 178 Punkten bei 20 Wurf in die Vollen ein neuer Weltrekord.
Der Rioler Kai Knobel setzte seine Erfolgsserie der WM 2011 in Belgien (dreimal Gold) in Luxemburg mit zwei weiteren Goldmedaillen fort. Im Mixed gewann Knobel mit Partnerin Veronika Ulrich (Dilsburg) den WM-Titel. Die beiden legten im Finale einen Superstart auf die Bahnen und waren auch von dem gegen Ende stark aufkommenden Duo Bade/Immendorff (Brasilien) nicht mehr einzuholen.
Die deutsche Herrenmannschaft wurde im Team-Wettbewerb ihrer Favoritenrolle gerecht. Mit einer beachtlichen Leistungsdichte (Resultate zwischen 868 und 861) ging der WM-Titel nach Deutschland vor Luxemburg und Brasilien. Knobel erzielte mit 868 Holz das beste Einzelergebnis im deutschen Team vor dem Mertesdorfer Markus Gebauer (865) vom deutschen Meister Oberthal. Auch Gebauer erkegelte sich wie 2011 zwei WM-Titel. Im Herren-Tandem erreichte er mit Andre Laukmann den Endlauf der besten vier. Sie sicherten sich vor den Konkurrenten aus Luxemburg und Brasilien die Goldmedaille.
Der SK Eifelland Gilzem hat wieder einen aktuellen Weltmeister in seinen Reihen. Neuzugang Pascal Petry aus Frankreich gewann zusammen mit Michael Pinot im Team Doppel in einem äußerst spannenden Finallauf (822:816) vor den Luxemburgern Blasen/Zels die Weltmeisterschaft. Tom Hoffmann (Luxemburg), ebenfalls in Gilzem aktiv, wurde Mannschafts-Vizeweltmeister unter anderem mit Steve Blasen vom KSV Riol. Auch Birgit Grethen vom SK Gilzem war für Luxemburg erfolgreich. Im Tandem und Team Doppel spielte sie sich jeweils auf den Bronzeplatz. Martine Keller und Marie-Joseé Blasen vom KSV Riol waren im luxemburgischen Nationalteam an der Vizeweltmeisterschaft beteiligt. Vereinskollegin Camilia Buchmann-Immendorff kam mit der brasilianischen Mannschaft auf den Bronzeplatz. neu

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