2024-04-23T13:35:06.289Z

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F: Krämer
F: Krämer

Mehr als eine komplette Elf ist verletzt

Warum die SG Nattenheim in der Kreisliga A mitten im Abstiegskampf steckt.

Sein Wechsel zur SG Nattenheim-Bickendor/Fließem/Neidenbach/Neuheilenbach/Malbergweich sollte für einen sportlichen Aufschwung sorgen. Nun muss der neue Trainer Andreas Klink zwölf verletzte Spieler ersetzen und die Ur-Tugenden des Fußballs einfordern. Die im Vorfeld als Geheimfavorit gehandelte SG Nattenheim ist als Vorletzter im Keller angelangt.

Das Glück war den Vereinigten aus Nattenheim, Fließem, Neidenbach und Malbergweich zuletzt zwei weitere Male nicht hold. Vor gut einer Woche setzte es im Nachholspiel gegen den starken Aufsteiger aus Herforst ein 1:2. Nach ausgeglichener erster Halbzeit nutzte der Gast seine erste Chance zur Führung. Nach klarer Halbzeitansprache kam die Elf von Trainer Andreas Klink wie ausgewechselt aus der Kabine und besaß drei klare Einschusschancen. Doch der Einbahnstraßenfußball blieb erneut ohne Erfolg. Nico Heinz traf die Latte und Oliver Christian brachte die Kugel aus drei Metern nicht ins Tor. „Eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters brachte uns um den Lohn zumindest einen Punktes“, haderte der ansonsten im Umgang mit den Unparteiischen faire Klink mit dem Referee, der eine Offensivaktion der Nattenheimer aufgrund eines angeblichen Fouls abpfiff und Herforst die Kontersituation nutzte, um mit einem Freistoß das 2:1 einzuleiten. „Diese Entscheidung ist für mich unerklärlich und beeinflusste den Spielausgang maßgeblich. Doch ich bin nicht derjenige, der permanent auf den Schiedsrichtern rumhackt. Es gibt weitere Gründe, warum es derzeit nicht so läuft bei uns.“

Risse und hartnäckige Frakturen sind das Problem

Auch am Sonntag setzte es gegen die Spitzenelf aus Nusbaum eine knappe 1:2-Niederlage, die das Team sogar auf einen direkten Abstiegsplatz abrutschen ließ. Klink, der erst im Sommer den Wechsel aus Gerolstein nach Nattenheim vollzogen hatte und dort Thomas Meyer (jetzt Coach beim C-Ligisten SG Bleialf) beerbte, hat derzeit zwölf Spieler, die verletzungsbedingt ausfallen: Fabian Mertes, Jonathan Hoffmann, Tobias Kinnisch, Patrick Neuerburg, Thomas Burger, Stefan Krämer, Mario Stieren, Sean Salter, Martin Gerten, Nico Strauch, Pascal Junker und Torwart Simon Gabler treiben die Ausfallliste in exorbitante Höhe. „Stefan Krämer, Martin Gerten, Patrick Neuerburg und Nico Strauch stehen seit zwei Wochen wieder im Lauftraining und könnten am Wochenende zumindest von der Bank für offensive Impulse sorgen“, hat Klink aber Besserung in Sicht. Es seien nicht die kleinen Zerrungen oder muskulären Probleme, welche die Verletztenliste so lang werden ließen, sondern direkt Risse oder hartnäckige Frakturen, die für eine monatelange Auszeit sorgen. Denn nachdem Klink eine gesunde Mischung von Kraft, Ausdauer und Spielformen im Trainingsprozess gefunden hat, gab es keine muskulären Verletzungen mehr.

Hoffnung auf einen zweifelhaften Elfmeter

Dass es immer wieder unnötige, oft knappe Niederlagen gab, lag auch an „vielen Leichtsinnsfehlern. Ein Fehlpass im Mittelfeld und ein zu langsames Umschalten nach hinten ermöglichte den Gegnern zu leichte Tore“, bekennt Klink, der den Abstiegskampf schon aus Gerolsteiner Zeiten kennt. „Wir wurden auch dort oft unter Wert geschlagen – das ist jetzt nicht anders. In den letzten zwei Jahren war ich in derselben Situation. Wenn wir bis zur Winterpause 15 Punkte auf dem Konto haben, wäre das eine gute Ausgangsposition für das Frühjahr. Weil neben den vier genannten Spielern vier weitere Leistungsträger zurückkehren, ist Klink optimistisch, das Boot noch mal in sicheres Fahrwasser zu bekommen. Mit dem dann wieder stürmenden Stefan Krämer und Mario Stieren kann Nattenheim die Kurve bekommen, zumal Neuzugang Patrick Reicherts dann wieder auf seine etatmäßige Position als Stürmer rückt. „Patrick ist sowohl als Mensch wie auch als Fußballer überragend. Er ist ein Allround-Talent, den du überall hinstellen kannst und die Vorgaben direkt umsetzt. Patrick hat schon in der Kette, auf der Zehn und im Angriff gespielt.“ Klink beschwört in den letzten drei Spielen des Jahres auch das Glück. „Gegen Pronsfeld am Samstag (feierte Mittwoch mit dem 2:1 gegen Prüm-Enz den ersten Saisondreier, d. Red.) und danach in Weinsheim wird es megaschwer, doch wir müssen das Glück auch mal erzwingen, mal ein abgefälschtes Tor machen oder einen zweifelhaften Elfmeter bekommen.“ (L.S.).

Aufrufe: 023.11.2017, 20:09 Uhr
Lutz SchinköthAutor