Engagiert in Wald oder Drachenboot

Mainz · Die "Pink Paddler" aus Trier und der Mountainbikepark Monzelfeld sind am Mittwochabend bei der Landessiegerehrung des Vereinswettbewerbs Sterne des Sports in der Staatskanzlei mit Förderpreisen ausgezeichnet worden.

 Wahre Sieger auch ohne Podiumsplatz: Vertreter der „Pink Paddler“ aus Trier und des SV Monzelfeld sowie regionale Jurymitglieder und Bankenvertreter gestern Abend auf der Sterne-des-Sports-Bühne in Mainz. TV-Foto: Björn Pazen

Wahre Sieger auch ohne Podiumsplatz: Vertreter der „Pink Paddler“ aus Trier und des SV Monzelfeld sowie regionale Jurymitglieder und Bankenvertreter gestern Abend auf der Sterne-des-Sports-Bühne in Mainz. TV-Foto: Björn Pazen

Mainz. In der Mainzer Staatskanzlei gab es am Mittwoch nicht nur Stühlerücken, sondern auch wahre Sieger - und dass sich angesichts der Ereignisse des Tages Sport- und Innen- und Sportminister Roger Lewentz zur Landessiegerehrung des Wettbewerbs Sterne des Sports verspätete, war irgendwie verständlich.
Insgesamt 202 Vereine hatten sich landesweit für den Wettbewerb des Deutschen Olympischen Sportbunds sowie der Volks- und Raiffeisenbanken beworben, die besten sieben wurden in Mainz geehrt - darunter auch zwei Vereine aus der Region: Die "Pink Paddler" der Rudergesellschaft Trier (alle mit pinkfarbenen Schleifen angereist) sowie die Macher des Mountainbikeparks des SV Monzelfeld (Kreis Bernkastel-Wittlich). Beide hatten sich als jeweilige Kreissieger für Mainz qualifiziert - und beide erhielten am Mittwochabend einen Landes-Förderpreis, dotiert mit 500 Euro, die beide auch direkt in die jeweiligen Projekte investiert werden.
"Wir sind komplett ohne Erwartungen nach Mainz gefahren", sagte Stephan Stein, einer der Gründerväter des Bikeparks. "Wir waren so froh, dass wir hier bei einer solchen Veranstaltung sein durften", blies Marion Hoffmann von den "Pink Paddlern" ins gleiche Horn.
Nachdem der SV Klausen (Kreis Bernkastel-Wittlich) im vergangenen Jahr mit einem Resozialisierungsprojekt für junge Strafgefangene den zweiten Rang auf Landesebene erreicht hatte, blieb die Region Trier in diesem Jahr ohne Podiumsplatz. Landessieger wurde der TuS Sörgenloch, der Rheinland-Pfalz am 28. Januar bei der Bundessiegerehrung in Berlin mit dem Projekt einer Mehrgeneration-Sportanlage vertreten wird. Zweiter wurde der VfL Algenrodt vor dem Judo-Club Speyer.
"Kein Problem, dass wir nicht unter den ersten drei landeten", meinte Stephan Stein. Mit einigen jugendlichen Mitstreitern hatte er vor einigen Jahren im Wald bei Monzelfeld einen Extrem-Mountainbike-Park errichtet. Weil keine Genehmigung vorlag, musste die ganze Anlage wieder abgerissen werden. Aber mit Unterstützung des SV Monzelfeld und der Gemeinde baute man eine komplett neue Anlage, die nun nicht mehr nur für Profis ausgerichtet ist, sondern auf verschiedenen Niveaus auch Kindern und Familien das Mountainbikefahren ermöglicht.
Um eine ganz andere Zielgruppe kümmern sich die Pink Paddler: Sie integrieren Frauen und Männer, die an Brustkrebs erkrankt waren, wieder in den Sport - durch Drachenbootfahren. "Wenn meine Mädels aus dem Boot aussteigen, ist das ein unglaubliches Gefühl. Wir sitzen alle in einem Boot, in jedem Sinne", sagt Marion Hoffmann in einer sehr emotionalen Präsentation in Mainz. Immer montags trifft sich die Gruppe, die auch Veranstalter der Trierer Drachenbootrennen ist und sich gemeinsam mit dem Mutterhaus auch in der Brustkrebs-Prävention engagiert.

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