Enttäuschender WM-Auftakt für deutsche Turner

Montreal · Montreal (dpa) Top-Favorit Kohei Uchimura humpelte enttäuscht aus der WM-Arena, bei Andreas Toba und Andreas Bretschneider überwog nach dem eher dürftigen Auftakt der Turn-Titelkämpfe in Montreal der Frust. Den einzigen Hoffnungsschimmer im Jahr eins nach Fabian Hambüchen verbreitete im deutschen Team Routinier Marcel Nguyen mit einer starken Barren-Übung.

Olympia-Held Toba, der sich sein Comeback nach dem Drama von Rio de Janeiro anders vorgestellt hatte, war dagegen enttäuscht. "Die Übung am Pferd war unsauber. An den Ringen wurde mir ein Teil überhaupt nicht angerechnet. Das ist schon echt frustrierend", meinte der Hannoveraner und übte scharfe Selbstkritik. "Es ist einfach nicht perfekt gelaufen. Ich konnte das Comeback nur ein wenig genießen." Parallelen zu Tobas unvergesslichem Auftritt vor über einem Jahr in Rio durchlitt in Montreal der erfolgreichste Athlet der Turn-Geschichte. Top-Favorit Uchimura aus Japan musste seinen Sechskampf wegen einer Verletzung am linken Knöchel abbrechen. Der zweimalige Olympiasieger und sechsmalige Weltmeister im Mehrkampf ging nach dem Sprung noch an das nächste Gerät. Doch nach dem Barren hatten die Qualen für den kreidebleichen Japaner ein Ende. Es ging einfach nicht mehr. Damit reißt eine lange Serie, die wohl nie mehr ein Turner toppen kann: Seit 2009 hatte Uchimura alle wichtigen Allround-Wettkämpfe gewonnen. Nach nur wenigen Minuten war die WM auch für Bretschneider vorbei. Ausgerechnet bei dem von ihm kreierten Doppelsalto mit zwei Schrauben stürzte der Chemnitzer vom Reck.

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