Er läuft und läuft und läuft ...

Trier · Matthias Kapp ist Sportler aus Leidenschaft. Wenn der Trierer morgen seinen 80. Geburtstag feiert, kann er auf zahlreiche ehrenamtliche Tätigkeiten, Ehrungen und sportliche Verdienste zurückblicken.

 Matthias Kapp ist ein leidenschaftlicher Sportler und Weltenbummler. In seinem Haus hat er Souvenirs aus unzähligen Ländern, die er schon bereist hat, gesammelt. Morgen wird der Leichtathletikwart der TG Trier 80 Jahre alt. TV-Foto: Sven Eisenkrämer

Matthias Kapp ist ein leidenschaftlicher Sportler und Weltenbummler. In seinem Haus hat er Souvenirs aus unzähligen Ländern, die er schon bereist hat, gesammelt. Morgen wird der Leichtathletikwart der TG Trier 80 Jahre alt. TV-Foto: Sven Eisenkrämer

Trier. Seit seinem 10. Lebensjahr ist Matthias Kapp Mitglied in einem Sportverein. Morgen wird er 80. Dazwischen liegen 70 Jahre Vereinsleben, sowohl als aktiver Sportler als auch als engagierter Übungsleiter, Kampfrichter und Funktionär.
Seine Augen leuchten, wenn er von seiner sportlichen Laufbahn erzählt, die 1942 bei Eintracht Cochem begann und ihn über den Sportverein Zeltingen und den Turnverein Germania Trier zur Turngesellschaft 1880 Trier führte, der er seit 1980 angehört.
Dem Breitensport verschrieben


Die zahlreichen Ämter und ehrenamtlichen Aufgaben, die der Jubilar seither übernommen hat, kann man unmöglich alle aufzählen. Er blickt unter anderem zurück auf eine 48-jährige ununterbrochene Tätigkeit als Verbandsleichtathletikwart des Turnverbands Mittelrhein und war seit 1958 ständiges Mitglied in der Wettkampfleitung des Deutschen Turnerbunds bei den Deutschen Turnfesten. Von dieser Teilnahme abhalten konnten ihn nur die Geburt seiner Tochter 1963 sowie ein schwerer Unfall 1978. Zahlreiche Einsätze bei Wettkämpfen und die Mitbegründung des Sternstaffellaufs festigen das Bild eines Enthusiasten, der seine Freizeit, wie er sagt, "dem Breitensport verschrieben hat".
Seit er 1981 die Prüflizenz für das Deutsche Sportabzeichen erworben hat, fließt sein Herzblut vor allem für die Kinder- und Jugendarbeit. Leidenschaftlich bemüht er sich darum, Mädchen und Jungen für den Sport zu begeistern. Seit 2005 arbeitet er mit Grundschulen zusammen, um Kinder zum Deutschen Sportabzeichen zu führen. Seit Matthias Kapp bei der TG Trier für diesen Bereich verantwortlich ist, gibt es im Sportbund Rheinland keinen anderen Verein, in dem die Prüfung so häufig abgelegt wird - 2011 verzeichnete die TG 435 Sportabzeichen-Abnahmen, bei gerade einmal 274 Mitgliedern.
Seit 2008 organisiert er in Zusammenarbeit mit dem Trierischen Volksfreund den TV Ferienspaß, in dem Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren in einem einwöchigen Ferienlager auf die Sportabzeichenprüfung vorbereitet werden und sie anschließend ablegen. Häufig kommen jedoch auch Senioren zu ihm, die sich fithalten und ehrgeizig das Sportabzeichen in ihrer Altersklasse erwerben wollen, sagt er.
Matthias Kapp schätzt vor allem den Kontakt mit Menschen, weshalb ihm der Mehrkampf besonders viel Freude bereitet. "Wenn Dich die Leute nach der bestandenen Prüfung anstrahlen, ist es das, was dieses Amt ausmacht", sagt er mit einem Lächeln im Gesicht. Er selbst hat das Deutsche Sportabzeichen bereits 41-mal erfolgreich abgelegt und läuft mit seinen nun 80 Jahren regelmäßig zweimal die Woche zehn Kilometer.
Tanzen und die Welt sehen


Als Ausgleich zur Leichtathletik besucht er mit seiner Frau Hedi, die er im Übrigen nicht beim Sport kennengelernt hat, seit nunmehr 40 Jahren einen Tanzclub - oder fährt mit ihr mal eben um die ganze Welt. "Neben dem Sport ist das Reisen meine große Leidenschaft", sagt der Mann, der in seinem Haus in Trier-Heiligkreuz zahlreiche Souveniers aus aller Herren Länder der Erde gesammelt hat.
"Ohne meine Frau wären alle meine Aktivitäten im Sport niemals möglich gewesen", sagt der gelernte Schriftsetzer über seine Gattin. "Ich bin unendlich dankbar für Ihre Unterstützung, sie hat sich um die Kinder gekümmert und Haus und Hof verwaltet während ich zu Wettkämpfen oder Turnfesten fahren durfte."
Die Organisation der verschiedensten Veranstaltungen sei früher nicht immer einfach gewesen, blickt Kapp zurück, gab es doch damals "weder Telefon noch Internet, ohne die solche Veranstaltungen heutzutage gar nicht mehr denkbar sind".
Zahlreiche Plaketten und Ehrennadeln zieren Kapps Wohnzimmerschrank. Besonders wichtig ist ihm die Ehrenmitgliedschaft im Turnverband Mittelrhein; diese Auszeichnung wurde bisher nur neunmal vergeben. Als einer der jüngsten Sportler überhaupt erhielt Kapp 1984 außerdem die Friedrich-Ludwig-Jahn-Plakette. Er ist stolzer Besitzer der Ehrennadel des Deutschen Turnerbunds und wurde von der Stadt Trier für seine Verdienste geehrt, um nur einige Auszeichnungen zu nennen.
Seinen runden Geburtstag will der unermüdliche Sportler morgen in geselliger Runde mit seiner Familie, Freunden und Sportkameraden verbringen.

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