Erst Spieler, dann Sportdirektor?

34 Jahre alt, aber noch jede Menge Spaß am Fußball: Thomas Riedl, ein Defensiv-Allrounder mit Bundesliga-Erfahrung, will seine aktive Laufbahn bei Eintracht Trier in der Regionalliga ausklingen lassen. Ein Abschied von Trier muss danach aber nicht zwangsläufig erfolgen.

Trier. (bl) 1996 war er DFB-Pokalsieger mit dem 1. FC Kaiserslautern, zwei Jahre später holte er mit den Pfälzern auch die deutsche Meisterschaft. 189 Bundesliga-Spiele hat Thomas Riedl für Kaiserslautern und 1860 München bestritten.

In Pasching und Klagenfurt sammelte er zuletzt Auslandserfahrung. Mit 34 Jahren kommt er nun zurück nach Deutschland. Im Herbst seiner Karriere. In die vierte Liga, zu Eintracht Trier.

Für den Defensiv-Allrounder ist das allerdings nichts Ungewöhnliches. "Ich habe noch Spaß am Fußball. Und ich habe das Gefühl, der Eintracht weiterhelfen zu können. Der Verein will mittelfristig wieder nach oben. Ich will meinen Teil dazu beitragen." Riedl, ein Leistungsträger für Eintracht Trier? Vielleicht nicht unbedingt sofort, aber später.

"Obwohl ich seit Sommer vereinslos war, habe ich die nötige Grundlagenausdauer. Fußballspezifisch bin ich vielleicht bei 60 Prozent. Doch das kommt schnell mit dem Mannschaftstraining und durch Spiele."

Der gebürtige Pfälzer und seine aus Saarbrücken stammende Frau wollen mit ihren drei Kindern wieder in Heimatnähe sesshaft werden, zudem zeigte die Eintracht schon länger Interesse am Mittelfeldspieler.

Was anfänglich noch nicht klappte, passt nun. Riedl: "Zuerst gab es zwischen dem Verein und mir ein paar Missverständnisse. Doch der Kontakt ist nie abgebrochen."

Ein Jahr, vielleicht auch zwei Jahre, will Riedl noch Fußball spielen. Und dann? Derzeit macht er in Österreich seinen Trainer-A-Schein. In der Tasche hat er bereits ein Sportmanagement-Studium. Demnächst will er zusätzlich einen Kurs zum IHK-Fachwirt für Betriebswirtschaftslehre angehen.

Anschluss-Job — "Haben darüber nicht gesprochen"



Im Frühjahr wurde in Österreich darüber spekuliert, ob Riedl bei seinem damaligen Club Austria Kärnten Sportdirektor werden würde. Wäre solch eine Aufgabe für ihn später bei der Eintracht denkbar? "Grundsätzlich mache ich die Ausbildungen, um später vielleicht in diesem Bereich arbeiten zu können. Bei der Eintracht haben wir aber noch nicht darüber gesprochen. Vorstellen könnte ich es mir aber", sagt Riedl.

Mehrfach hat Eintracht-Vorstandsmitglied Ernst Wilhelmi in den vergangenen Monaten betont, der sportlichen Kompetenz in der Führungsspitze ein Gesicht geben zu wollen.

Bezüglich Riedl sagt er: "Gekommen ist er als Spieler. Was danach ist, muss man sehen. Vorstellbar wäre ein Anschluss-Job, aber darüber ist bislang weder nachgedacht noch gesprochen worden."

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