Fast wie Forrest Gump

Laufen kann kommunikativ sein. Wer schon mal in der Gruppe unterwegs war, wird das bestätigen.

Weniger gesprächig geht es bei Sololäufen zu, normalerweise. Den dienstfreien Dienstag habe ich für eine lange Tempoeinheit genutzt. Von der Konrad-Adenauer-Brücke auf dem Moselradweg bis Igel und wieder zurück. Kurz vor der Staustufe laufe ich - wie üblich grüßend - an einem älteren Paar mit Elektro-Reisefahrrädern vorbei, das gerade seine Pause beendet. Kurze Zeit später haben mich die beiden eingeholt. "You run pretty fast", lautet der Kommentar des moderat strampelnden Radlers, woraufhin sich ein Gespräch über regelmäßiges Laufen, Marathon und die Sinnhaftigkeit von Tempodauerläufen entwickelt. Sie seien aus England und mit dem Wohnmobil an der Mosel unterwegs, erzählt der freundliche Herr, der immer wieder auf seinen Tacho schaut und anerkennend lacht. "You run like Forrest Gump!" Von der Endlichkeit meiner Kondition kann ich ihn auf den vier gemeinsamen Kilometern nicht überzeugen. Aber dann trennen sich unsere Wege. Die Herrschaften wollen zur Römerbrücke, verraten sie mir. Jetzt muss ich lachen. Nun ja, der Weg dorthin führt in die andere Richtung. Laufen kann wirklich kommunikativ sein.
laufen@volksfreund.de

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