Trier. Carlos Graf winkt ab. Nein, Peter Joppich wird wohl nicht kommen. Der Olympia-Dritte mit der deutschen Florett-Mannschaft wäre als Koblenzer und Mitglied der Coblenzer Turngesellschaft zwar bei den Landesmeisterschaften startberechtigt, die Titel überlässt der fünfmalige rheinland-pfälzische Sportler der Jahre aber anderen.
Aber auch wenn der bekannteste Fechter des Landes nicht kommen wird, die Fechter des PST sind stolz, die Titelkämpfe ausrichten zu dürfen. "Wir machen ja hauptsächlich Breitensport und sind deshalb doppelt froh, dass sich der Fechterbund für Trier ausgesprochen hat. Damit wird auch der große Zulauf zu unserer Jugendabteilung und unser Engagement im Verband gewürdigt", sagt Pressesprecher Carlos Graf.
2005 wurden zuletzt die Rheinland-Pfalz-Meister im Fechten in Trier ermittelt. Die Titelkämpfe 2012 dürften die vorerst letzten an der Mosel sein. "Wir hoffen, dass es nicht regnet", sagt Graf und spielt damit auf den Zustand der Toni-Chorus-Halle an. Nachdem sich der Sportausschuss der Stadt gegen die Sanierung der maroden PST-Vereinshalle, die auch intensiv für den Schulsport genutzt wird, entschieden hat, ist eine weitere Bewerbung ausgeschlossen. "Wenn wir die Halle nicht haben, können wir die Meisterschaft nicht ausrichten", erklärt Graf.
Außer guten Gastgebern wollen die Trierer auch selbst mit einer gemeinsam mit dem Wittlicher TV zusammengestellten Degen-Mannschaft ins Wettkampfgeschehen eingreifen. Insgesamt werden 40 Teilnehmer erwartet. Graf erwartet eine "offene Titelvergabe". Dass viel auf die Tagesform ankommt, zeigte sich auch bei den Olympischen Spielen. In London schied Joppich bereits im Achtelfinale aus. Im Mannschaftskampf zeigte er dagegen Nervenstärke und führte das Team zu Bronze. teu