Französische Leichtigkeit siegt in Kenn

Kenn · Bruch im Spiel: Obwohl der Deutsche Steven Moneke im Finale der Mosel Open in Kenn zu Beginn die Oberhand gewann, hat er sich schlussendlich doch dem Franzosen Jonathan Eysseric geschlagen geben müssen.

 Très bien! Der Franzose Jonathan Eysseric hat bei seinem Turniersieg in Kenn 1300 Euro Preisgeld eingestrichen. TV-Foto: Hans Krämer

Très bien! Der Franzose Jonathan Eysseric hat bei seinem Turniersieg in Kenn 1300 Euro Preisgeld eingestrichen. TV-Foto: Hans Krämer

Kenn. Das Endspiel der 4. Mosel Open im Sportcenter in Kenn war geradezu ein Paradebeispiel dafür, dass eine Kleinigkeit genügen kann, um ein Spiel zum Kippen zu bringen. Im Traumfinale gewann der an Nummer eins gesetzte Franzose Jonathan Eysseric mit 7:5, 6:0 gegen die Nummer zwei, Steven Moneke aus Deutschland, und holte sich 18 Weltranglistenpunkte und 1300 der insgesamt 10 000 Dollar Preisgeld, die bei ITF-Future-Turnieren zu verteilen sind.
Der erste Satz dauerte 73 Minuten, der zweite nicht einmal eine halbe Stunde. Zunächst entwickelte sich ein typisches Sandplatzspiel, bei dem beide Akteure überwiegend von der Grundlinie agierten. Es entwickelten sich elend lange Ballwechsel, die seltener durch einen Gewinnschlag eines der beiden Akteure, als vielmehr durch Fehler entschieden wurden.
In der Mitte des ersten Satzes gewann der Gießener Moneke leicht die Oberhand, weil er etwas offensiver wurde, ab und an auch am Netz auftauchte. In dieser Phase zeigte sich der Franzose oft unbeherrscht, warf den Schläger durch die Gegend oder an die Begrenzungsnetze. Davon unbeeindruckt zog Moneke auf 5:3 davon. Das nun folgende Spiel, das ihn eigentlich zum Satzgewinn und damit auf die Siegerstraße bringen sollte, entwickelte sich zu seinem persönlichen Drama. Der 26-Jährige führte mit 40:30, als Eysseric den Satzball unerreichbar mit einem Netzroller abwehrte. Es folgten ein Doppelfehler Monekes, dann doch noch ein Satzball und dann das Break zum 5:5 per Stoppball. Zwölf Minuten hatte allein dieses Aufschlagspiel gedauert - das ein Break im doppelten Sinn brachte. Nämlich nicht nur den Bruch für diesen Satz, sondern auch das mentale Aus für Moneke. Er verlor die nächsten acht Spiele in Folge und damit das gesamte Turnier.
"Ich habe meine Chancen nicht genutzt", stellte Moneke bei der Siegerehrung fest. Der Franzose, der nach dem 5:5 nur noch auf die Fehler seines Gegenübers warten musste, lobte Moneke trotzdem: "Der erste Satz war hart. Danach war ich überrascht, dass ich es so einfach hatte."
Oberschiedsrichter Danilo Peskar aus Slowenien lobte den perfekten Zustand der Plätze und die familiäre Atmosphäre des Turniers. Für Turnierdirektor Benedikt Cucka war die Woche bestens verlaufen. Nur an einem Tag hatte es leichten Regen gegeben.
Weniger zufrieden war Moneke, der nicht nur das Einzel-, sondern auch das Doppelfinale verloren hatte. Mit seinem Partner Philipp Regus zog er gegen Ruben Gonzales/Chris Letcher (Philippinen/Australien) mit 1:6, 6:3, 3:10 den Kürzeren. wir

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