Frei laufen und freilaufen

Langsur · Die Luxemburgerin Martine Mellina und der Äthiopier Yonas Kinde gewannen den 24. Deulux-Lauf. Die Rekordzahl von 2151 Teilnehmer zeigte bei der vom Trierischen Volksfreund präsentierten grenzüberschreitenden Ausdauersport-Veranstaltung mit Start und Ziel in Langsur nach den Terroranschlägen von Paris ihre Solidarität mit den Franzosen.

 Die Rekordzahl von insgesamt 2151 Läufern kommt beim 24. Deulux-Lauf ins Ziel. TV-Foto: Holger Teusch

Die Rekordzahl von insgesamt 2151 Läufern kommt beim 24. Deulux-Lauf ins Ziel. TV-Foto: Holger Teusch

Foto: Holger Teusch (teu), Holger Teusch ("TV-Upload Teusch"

Langsur. Den größten Beifall gab es schon vor dem Startschuss. Moderator Norbert Feder bat die rund 2000 Zehn-Kilometer-Läufer, kurz innezuhalten und den Opfern des Terrors von Paris zu gedenken. Sich durch Einschüchterung in der Freiheit, und sei es die Freiheit zu laufen, einschränken lassen, dürfe man nicht! 4000 Hände applaudierten.
Wer zum Deulux-Lauf kommt, weiß allerdings auch: Um frei zu laufen, muss man sich zuweilen erst einmal aus der Menge freilaufen. Beispiel Nora Schmitz. Für die 23-Jährige vom Post-SV Trier (PST) war es das erste Zehn-Kilometer-Rennen in der Region nach einer Ermüdungsfraktur im Fuß.
Und die Trierer Stadtlaufsiegerin setzte gleich ein Ausrufezeichen: "Ich bin lange mit der späteren Drittplatzierten gelaufen. Zwischen Kilometer sechs und sieben merkte ich, dass noch was drin ist, und da bin ich zu einer Gruppe Männer aufgelaufen. Mit denen konnte ich gut mitrennen", erzählt Schmitz, wie sie die Luxemburgerin Vera Hoffmann distanzierte. Die 23-Jährige blieb in 36:39 Minuten sieben Sekunden über ihrer Bestzeit. Siegerin Martine Mellina war allerdings noch eine halbe Minute schneller (36:10).
"Ich war schon Dritte und Zweite, aber beim Deulux-Lauf zu gewinnen ist schon etwas ganz Tolles", sagte die 25-Jährige Luxemburgerin. Wer im Bitburger-Läufercup, dessen Finale in Langsur stattfand, gewinnt, war schon vorab klar: Linda Betzler aus Igel reichte der fünfte Platz in 37:43 Minuten voll und ganz.
Nur vier Sekunden langsamer als 2014 lief Alexander Bock (Fünfter in 32:26). Drei Wochen nach seinem Marathondebüt in 2:23:35 Stunden machte der Läufercup-Sieger allerdings in erster Linie Tempo für seinen PST-Vereinskameraden Andreas Theobald (Achter in 32:43).
Nach zwei Kilometern musste das Duo Pol Mellina und Yonas Kinde ziehen lassen. "Yonas hat einen lauten Laufschritt. Ich wusste immer, dass er hinter mir war", erklärte der mehrfache luxemburgische Meister Mellina. Nach einer misslungenen Attacke nach acht Kilometern sicherte sich Kinde im Endspurt den Sieg (30:46).
Mit Andreas Keil-Forneck (TV Refrath/31:40) und dem Belgier Christoph Gallo (32:00) kamen die vier Erstplatzierten aus vier verschiedenen Nationen. Menschen aus 36 Ländern waren unter den 2151 Läufern zwischen gerade einmal gut einem und 82 Jahren. Hans Both aus Prüm (Jahrgang 1933) lief die zehn Kilometer, die je zur Hälfte durch Deutschland und Luxemburg führen, in 1:13:49 Stunden.
So schrecklich die Ereignisse von Paris seien, an eine Lauf-Absage habe man nie gedacht, sagt Mika Hurt. "Das Leben muss weitergehen", sagte der Vorsitzende des Ausrichters LG Langsur.

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