Freunde, Mitbewohner, Doppelpartner

Trier · Allen witterungsbedingten Hindernissen zum Trotz hat der 25. Bitburger-Tennis-Grand-Prix auf der Anlage des TCT Trier am Moselstadion einen würdigen Abschluss gefunden. Es siegte Marc Sieber.

Trier. Dass die beiden Endspielgegner des Bitburger-Tennis-Grand-Prix sich gut kennen, war jedem bewusst. Spielen doch beide in der zweiten Tennis-Bundesliga und treffen dort regelmäßig aufeinander. Marc Sieber nannte aber noch mehr Gemeinsamkeiten. "Wir kennen uns schon von Kindesbeinen an, weil wir beide im bayerischen Tennisverband groß geworden sind. Wir betreiben aber nicht nur denselben Sport, wir sind auch Freunde", plauderte Sieger Marc Sieber nach dem gewonnenen Finale gegen Peter Gojowczyk. Der 23-Jährige, Sohn eines Deutschen und einer Philippinin, plaudert aus dem Nähkästchen: "Wir haben viele Jahre zusammen in einer WG gewohnt. Und Doppel spielen wir schon seit einer halben Ewigkeit zusammen."
Natürlich ist es im Doppel ein Vorteil, sich gut zu kennen, ein weiterer, wenn ein Linkshänder (Sieber) mit einem Rechtshänder (Gojowczyk) ein Paar bildet. "Dass jeder von uns den anderen aus dem Effeff kennt, hat das Spiel natürlich beeinflusst", so Sieber, "du kannst dein Gegenüber mit nichts überraschen." Der Versuch, genau das zu tun, war wohl bei Gojowczyk ausgeprägter, daher hatte er auch die höhere Fehlerquote. Sieber war fair genug, den zwar optimal präparierten, aber durch die vielen Regenfälle auch langsamer gewordenen Trierer Center Court als Vorteil für sich zu sehen: "Peter spielt aggressiver und verfügt über die härteren Schläge. Dieser Fakt ist ein Stück weit verpufft." Zudem hatte Sieber, der in Trier seinen fünften Turniersieg feierte, noch eine Erklärung: "Ich glaube, die Luft hier bekommt mir gut. Vor zwei Jahren habe ich in Kenn das Einzel und das Doppel gewonnen." Daher käme er "grundsätzlich" gerne wieder, "zumal das hier ein wirklich sehr gut organisiertes, dennoch sehr familiäres Turnier auf einer wunderschönen Anlage ist, aber ich will ja wieder nach oben".
Derzeit ist der für Bremerhaven spielende Bayer in der Weltrangliste nur auf Rang 536, vor zwei Jahren stand er 200 Plätze weiter oben. "Ich wurde immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen", sagt Sieber. "Wenn ich endlich einmal über einen längeren Zeitraum gesund und fit bleibe, dann komme ich zumindest wieder dahin, wo ich schon mal war, aber wahrscheinlich nicht mehr nach Trier." wir
Positiv: Wer kann schon von sich behaupten, gegen den Weltranglistenersten Rafael Nadal eine positive Bilanz zu haben. Einer war in Trier am Start. Der Deutsche David Siersdorfer spielte mit 14 Jahren bei einem Jugendturnier gegen den Spanier - und gewann. Da er wohl nie mehr auf Nadal treffen wird, vermutlich ein Rekord für die Ewigkeit. Regen: Als am Mittwoch ein Wolkenbruch für eine lange Unterbrechung des Turniers sorgte, schienen sogar die Tennishalle betroffen. Es tropfte Wasser durch das Dach. Man ging noch während des Regens auf Spurensuche und wurde schnell fündig. Tennisbälle hatten die Abläufe der Dachrinnen verstopft, so dass kein Wasser mehr abfließen konnte. Fazit: "Es war gar nicht so einfach in dieser schönen Zeit eine Woche zu finden, in der es nur regnet", kommentierte Turnierdirektor Markus Grundhöfer sarkastisch. Obwohl sich das Feld der Gesetzten früh gelichtet hatte, bescheinigte er den Spielen erneut eine hohe Qualität. Schon jetzt beginnen für ihn die Vorbereitungen für das kommende Jahr: "Wir werden schnell mit unserem Namensponsor verhandeln, denn der Vertrag ist ausgelaufen. Und wir streben eine Verlegung in den Juli an." wir

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