Fröhlinger freut sich auf den Trubel in Lüttich

Lüttich/Seiwerath · Im radsportverrückten Belgien beginnt heute die 99. Tour de France. Der Eifeler Radprofi Johannes Fröhlinger startet nach einem Jahr Abstinenz zum dritten Mal bei der Frankreich-Rundfahrt. Der 27-Jährige stellt sich auf Menschenmassen und eine richtig stressige erste Rennwoche ein.

Lüttich/Seiwerath. Für die einzelnen Fahrer wird der Spuk schnell vorbei sein. 6,4 Kilometer ist der heutige Prolog durch die Straßen von Lüttich lang. 2004, als die Tour de France schon einmal ihren Ausgangspunkt in der Stadt in der Wallonie hatte, benötigte Fabian Cancellara als Schnellster auf dem damals 6,1 Kilometer langen ersten Teilstück gerade einmal 6:50 Minuten.
"In Lüttich wird extrem viel los sein. An der Strecke werden auch meine Familie und Freunde stehen. Ich verspreche mir einen tollen Auftakt", sagt der Eifeler Johannes Fröhlinger, der für den niederländischen Rennstall Argos-Shimano am Start ist.
Einer seiner acht Teamkollegen ist Marcel Kittel, der zu den großen deutschen Sprinthoffnungen zählt. Argos-Shimano hat sich einen Etappensieg zum Ziel gesetzt. In der ersten Woche, in der Flachetappen anstehen, wird die Renntaktik auf Kittel ausgerichtet sein.
Das bedeutet Stress für Fröhlinger: "Das Fahrerfeld wird anfangs traditionell nervös sein. Jeder will möglichst weit vorne fahren, um Stürzen oder Beeinflussungen durch Wind aus dem Weg zu gehen." Insgesamt stehen bis zum 22. Juli 21 Etappen auf dem Programm. Die Gesamtlänge: 3497 Kilometer. Nach einer Woche wird es hügeliger. Dann spekuliert Fröhlinger auf die Chance, in einer Ausreißergruppe Akzente zu setzen.
Der 27-Jährige aus Seiwerath (Eifelkreis Bitburg-Prüm), dessen Saison bislang lediglich durchwachsen verlief, ist unter anderem wegen seiner Erfahrung von Argos-Shimano nominiert worden. Bei der Tour ist er zum dritten Mal dabei, insgesamt hat er bereits sechs dreiwöchige Rundfahrten beendet.
Als Top-Favorit auf den Gesamtsieg stuft Fröhlinger Vorjahressieger Cadel Evans (Australien) ein. Ebenso gute Chancen räumt er Bradley Wiggins ein - auch wegen zweier langer Einzelzeitfahren, die dem Briten zugute kommen könnten. bl

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