Fußball: Der "Lehrer" im Ehrenamt

Seit 1. Juli bekleidet Raphael Fewinger für den Spielkreis Eifel die Funktion des Schiedsrichter-Lehrwarts. Der Rheinlandliga- Referee aus Idenheim hat die Nachfolge des bisherigen Lehrwarts Patrick Grewis angetreten. Fewinger sorgt sich um die Entwicklung der Schiri-Zahlen - die Unparteiischen werden auch in der Eifel immer weniger.

 Raphael Fewinger. TV-Foto: Archiv/Katharina Hammermann

Raphael Fewinger. TV-Foto: Archiv/Katharina Hammermann

Idenheim/Trier. Pflicht- und Intensivbelehrungen, Leistungstests, Assistentenlehrgänge und so weiter - die Aufgaben des Schiedsrichter-Lehrwarts sind umfassend. Raphael Fewinger, der seit Mai 2009 dem Schiedsrichter-Ausschuss im Kreis angehört, ist seit Juli dieser Lehrwart in der Eifel. "Wir haben besonders im Schiedsrichterausschuss damit zu kämpfen, dass es insgesamt zu wenig Schiedsrichter gibt. Viele Vereine stellen keine ordentlichen Unparteiische, sehen dieses Thema oft als fünftes Rad am Wagen. Gerade im Altersbereich zwischen 25 und 45 Jahren fehlt das Stammpersonal. Hier sind ehemalige Fußballer gefragt, die sich mit der Thematik intensiver beschäftigen als bei Leuten, die aus ganz anderen Gefilden kommen", sagt Fewinger, der bereits zehn Jahre als Schiedsrichter im Südwestdeutschen Fußballverband tätig und selbst als Stürmer bei einem Landesligaverein im Saarland aktiv war.

"Zudem genießen wir Lehrwarte eine Woche im Jahr eine DFB-Weiterbildung, die an der Sportschule in Hennef abgehalten wird. Dort werden wir zu fachspezifischen Themen ausgebildet. Auch die methodisch richtige Schulung und Formen der Menschenführung sowie die Vermittlung der neuesten Dinge im Schiedsrichterwesen werden behandelt. Dort sprechen namhafte Gastdozenten an einem verlängerten Wochenende. Das ist eine richtig gute Veranstaltung für uns."

Dabei ist die Schiedsrichterei für Fewinger mehr als ein Hobby. Denn oft gehen zehn Stunden und mehr in der Woche drauf. Beruflich ist der Idenheimer Mitinhaber einer Versicherungsagentur in Trier und pfeift selbst in der Rheinlandliga. Zusammen mit Kollege Thomas Brück ist er auch als Assistent in der Oberliga im Einsatz. Für den Spielkreis Eifel gehen außerdem David Bittner, Mario Schmitt und Florian Fochs in der Oberliga an den Start. Letzterer ist Nachwuchs-Referent im Kreis und arbeitet mit dem Kreis-Lehrwart intensiv zusammen. Fochs bedient sich dabei aus einem Nachwuchs-Pool, in dessen Ergebnis talentierte Unparteiische besonders gefördert werden. Der Schwerpunkt liegt hierbei in der Ausbildung von jungen Schiris, die ab der C-Jugend gefördert, aber nicht verheizt werden sollen.

"In der Eifel haben wir das Problem, dass wir in den D-Klassen die Spiele zwar gerade noch besetzt bekommen, doch wenn die Entwicklung weiter so anhält, werden Schiedsrichter fehlen. Dann sind wir froh, wenn manch Betreuer aus den Vereinen da einspringt. Außerdem gibt es etliche Vereine, die ihren Soll nicht erfüllen, und immer wieder mit Strafen belegt werden müssen", sagt Lehrwart Fewinger. Jeder Verein, der am Spielbetruieb teilnimmt, muss laut Reglement Schiedsrichter stellen. Fewinger verweist in diesem Zusammenhang auf die im Zeitraum November/Dezember in Schweich stattfindende Schiedsrichter-Ausbildung für Neu-Schiris.

"Wir im Ausschuss sind sehr daran interessiert, die Problematik der Schiedsrichter mit den Vereinen kontrovers zu diskutieren, um in enger Zusammenarbeit eine für alle Beteiligten gute Lösung zu finden."

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